Drei Jahre sind seit "Orbit Dualkraut", dem letzten Full-Length der Lübecker Herzdoomer, vergangen. Nun steht mit "Absolutely Z" endlich Nachschub ins Haus. Natürlich stellt sich da die alles entscheidende Frage: Kann das dröhnende Trio die hohe Qualität des Vorgängers halten? Ganz klar: Ja. Die Jungs von 10000 Km² Gegen Die Zeit bleiben sich treu, wissen aber auch über den Tellerrand zu schauen und neue Einflüsse geschickt einzuweben. Das gilt thematisch – statt plasmaverarbeitender Schwerindustrie gibt es auf dem hervorragend gezeichneten Cover nun orbitale Tiefsee-Romantik zu bestauen – und auch musikalisch. Das macht gleich der Opener „All The Time“ klar, mit dem man, trotz der beworbenen Wasserwelten, direkt in eine staubtrockene Desert-Rock Wüste geschleudert wird. Mit dezentem Monster Magnet-Vibe nimmt einen diese von der ersten Sekunde gefangen und weiß dank wohliger Eingängigkeit zu überzeugen – „All the Time“ hat das Zeug zum Klassiker. Erfreulicherweise ruhen sich die Don’s nicht auf der Stärke des ersten Stücks aus. Ganz im Gegenteil entwickelt man über die Länge des Albums ein Potpourri weiter Klanglandschaften und ausufernder Arrangements. Zeitweise verströmt man dabei den Atem von Kyuss, weiß sich aber stets auf die eigenen Werte zu besinnen. Und das bedeutet trotz aller hypnotisch-vereinnahmenden Wucht nie zu verkopft, sondern vielmehr klar strukturiert zu sein. Man findet sich auch bei monolithisch anmutenden Riff-Wänden gut zurecht und kann spätestens nach dem zweiten Durchlauf die richtigen Passagen mitmurmeln. Ob man das im bewusstseinserweiterten Modus auf der Couch macht, oder gänzlich enthemmt dabei im Kreis springt, ist jedem selbst überlassen; funktional ist beides – Zumindest für die „Astro Side“, auf der die ersten vier Titel zu finden sind. In großen Teilen gilt das auch für das mit 19-Minuten Länge gewaltig wirkende Finale namens „The 26th Century Plasma Man“. Dennoch muss dem Stück eine gewisse Unabhängigkeit zum Rest des Albums eingeräumt werden – es ist komplexer, konzeptueller und strukturell offener als der Rest; geschickt, dass es als „Kosmo Side“ auch eine eigene Geltungsberechtigung bekommen hat. Mit „Absolutely Z“ fühlt man sich wohl und geborgen. Nicht, weil man hier Altbekanntes neu aufgewärmt bekommt, sondern dank des sorgsam entwickelten Rezepts aus Stoner Rock Schellen, Fuzz-Hieben und sphärischen-blubbernden Vocals, die wie kleine Schaumkronen auf den berstenden Wellen der Plasma-Gitarren tanzen. ZQKMGDZ kennen ihr Genre blendend und wissen, wie man es perfekt ausführt ohne ausgetreten oder repetitiv zu wirken. Das ist auch auf „Absoluteley Z“ wieder gelungen. Meine Anspieltipps: „All the Time“ (Instant Classic) und „Neptun Storm“.