Wenn Vyre mit ihrer „Naughtylus“ auf zweite Tauchfahrt gehen, fragt man sich nicht nur, was an dem Vern’schen Unterseebot so schmutzig ist, sondern auch, wo die Reise hingeht und ob das alles noch mit Weltall zu tun hat, wie beim ersten Trip. Aber keine Angst, fantastisch bleibt es, nicht nur, wie das Album produziert ist, sondern auch, was man thematisch alles abhakt. Aus den Sternen kommt das nicht nur.

Der Teufel aus der Springbox, quasi „Diabolum ex machina“ - das große Kredo der Scheibe. Einfach überraschen lassen, wohin man taucht, oder auch fliegt oder wie auch immer man da hingelangt. Egal, denn kreativ bleibt es sowieso und stimmungsvoll. Wer sich einfach einsaugen lässt, hat sowieso am meisten davon, denn „The Initial Frontier Pt. II“ liest sich nicht wie ein Buch, eher eine Hyperlinkstruktur mit viel Quer- und Hin und Her-Verweisen, die aufeinander zeigen, aber dann doch woanders lang gehen. Hören kann man aber ohne Furcht, denn Vyre bleiben bei ihren Leisten, doch manchmal kaum zu fassen, welche Zwischenstücke es gibt, die könnten auch direkt von „Danny Elfman“ stammen. Klar ist, dass das Akte X-Thema von Mark ‚Snow‘ Fulterman stammt und man sich fragen darf, was das gekostet hat. Eine lustige Überraschung ist es aber immerhin. Interessant auch, wer Carl ist, wenn der so einen umwerfenden Song auf seinen Namen bekommen hat. Aber generell muss gesagt sein, dass die zweite Ausfahrt sich fast mehr lohnt als die erste, weil abwechslungsreicher und grundlegend sehr vereinnahmend und schön. Mit „Neutronenstern“ ist man dann auch definitiv wieder im Weltall. Da ist der Rahmen gut geschlagen.

Auch wieder kein Album, dass man in Stücke reißen sollte, im Zusammenhang klingt es erst richtig, deswegen lieber so hören und von mir keine spezifische Einzelerwähnung. Wer moderne Space-Riffs will, die melodisch, auch mal aggressiv sind, nebenher sehr gutes Drumming, ohne Weltrekorde brechen zu müssen, findet das hier. Dazu eine Produktion auf Filmmusikniveau. Mehr Soundtrack als Album, definitiv aber was zum genießen.