Wieso und weshalb auch immer, Vastum haben es bisher nicht wirklich in die deutsche Presse geschafft. Dabei haben die fünf kalifornischen Deather mit "Carnal Law" ein gediegenes Death-Brett geschaffen, das eigentlich ordentlich Aufmerksamkeit verdient hätte. Hier liegt ein Demo vor, das an Qualität und Songwriting so manch' gestandene Größe vom Hocker blasen würde!
Dabei ist es nicht unbedingt eine noch nie gehörte Innovation oder eine überladene Progressivität, die Vastum auszeichnet. Es ist schlichtweg sehr guter Death Metal, den das Quintett hier vorzuweisen hat. Dabei reicht das Spektrum von dezenten Old School Death-Anleihen über druckvollen Groove Death, hin zu erstklassigen Death/Doom-Riffs, ohne inhomogen zu werden. Die Songentwicklung kann auch mal zwischen diesen drei Lagern hin und her wandern und dennoch eingängig und treibend bleiben. "Carnal Law" wirkt wie aus einem Guss und lässt eine stringente Linie erkennen, nur dass diese eben aus einer grundlegend breiten Palette an Death-Stilen gestrickt ist. Vermutlich müssten Vastum mehr auf ihre weibliche Gesangskomponente insistieren, um die verdiente Aufmerksamkeit zu bekommen. Wenngleich dort wirklich ein Pluspunkt der Amerikaner liegt, das ist nicht der Kaufaspekt von "Carnal Law". Ja, Leila Abdul-Rauf (Hammers of Misfortune, Saros) singt mit, aber "Carnal Law" ist einfach ein fettes Album, auch wenn man das nicht an die große Glocke hängt. Obgleich man sagen muss, dass Leilas Screams durchaus beeindruckend sind und, wenngleich höher, eine ebenso fies-gutturale Kratzigkeit aufweisen, wie die Growls der Hauptröhre Dan, welchen man unter Umständen durch Acephalix kennt.
Die gemischt-geschlechtliche Zweistimmigkeit ist ein Aspekt, der Vastum deutlich von anderen Bands in diesem Bereich abhebt. Die beiden Stimmen liefern auch ohne cleane Kontrastpunkte gesangstechnisch zwei sehr unterschiedliche Stimmungsbilder und schaffen dadurch eine bedeutende Qualität in den Songs, die das Gesamtbild markant prägen. Jedoch ruhen sich Vastum darauf definitiv nicht aus, denn die fast vollständig aus Acephalix-Mitgliedern bestehende Restband fährt mit stampfenden Riff-Bomen auf, die den Kopf automatisch wippen lassen und der bisher noch unbeschriebene Drummer weiß auch jeden Takt in eine Druckwelle zu verwandeln. Seien es punkige Humppa-Momente oder wuchtig-pompöse Doom-Riffs wie "Umba Interna". Vastum haben stets einen mächtigen Sound an Bord, der auch Platz für dezente Soli und genussvolle Melodieläufe lässt!
Nicht zuletzt ist das auch durch eine sehr gute Produktion gewährleistet, die hier jeden Part der Band umschmeichelt, wenngleich die Stimmen doch etwas mehr Lautstärke abbekommen haben.
"Carnal Law" ist ein Wunderwerk an Groove und Kraft! Hier geht es von der ersten Sekunde an nach vorn, ohne dass man sich an überfrickelten Saitenartisten orientieren muss. Die Kalifornier leben doomigen Groove Death bis zum Exitus aus und haben einen sehr guten und vor Allem einen eigenen Stil entwickelt. Wenn es darum geht, druckvolle Songs zu kredenzen, stehen Vastum mit ganz oben auf der Treppe. Man ist beinahe geneigt, hier Asphyxeske Qualitäten zu attestieren. Ein königliches Riff-Büfett! Wer diese Platte nicht hört, ist selbst Schuld. In diesem Sinne: raus gehen, Platte kaufen!