Malaysia - 27.7 Millionen Einwohner, mit einer Gesamtfläche von knapp 330.000km². Ein Land, das nach Rekorden strebt und abgesehen von seiner Antipathie gegenüber Homosexualität, sehr weltoffen ist. Auch was Musik angeht, denn da findet man neben traditionell-asiatischer Volksmusik, auch modernen Pop, Rock und natürlich Grindcore. Für Letzteres zeigen sich Tools Of The Trade verantwortlich, welche sich ganz dem "Experimental Death-Grindcore" verschrieben haben. Daraus resultierte schließlich das 2007er Debüt-Album "Inmate Consumption".
Nun wirklich experimentell ist das, was die metallischen Malayen da vollführen nicht, aber Grindcore in jedem Falle. Die Platte beginnt mit einem kleinen Hörspiel der brutaleren Art, in welchem man einen Dialog zwischen Mann und Frau verfolgt, die einander nicht mehr allzu sehr mögen, diese Diskrepanz folgend in Schlägen, Angst, Wut, kreischenden Kindern und letztlich in einem Pfefferspray-Einsatz endet. Die Frau hat wohl gewonnen, doch das ist nicht das Ende, denn nun setzten unsere drei Asiaten ein und knüppeln, was das Zeug hält. Man bekommt hier recht stilsicheren, schnellen und direkten Grindcore geboten, welcher den obligatorischen Wechsel zwischen Screams und Growls beinhaltet, viele Blastbeat-Passagen bereit hält und mit tiefen, aggressiven und hektischen Riffs durch die, recht kurzen, zweiundzwanzig Minuten führt. Die Songs sind maximal zweieinhalb Minuten lang, nicht wirklich neu oder eben "experimentell", aber man hat definitiv seinen Spass damit. Nur mit der Sauberkeit und Exaktheit nehmen es Tools Of The Trade nicht sonderlich ernst, denn hier und da hört man mal kleinere Verzocker, mal ist der Schlagzeuger dezent aus dem Takt oder die Blastbeats kommen etwas unsauber, doch man muss ehrlich sagen, so schlimm ist das alles gar nicht. Irgendwie stört es nicht, denn die Songs wirken doch recht lebendig und animierend. Die Aufnahmen klingen eher nach etwas rohen Live-Mitschnitten, sofern man die Filmeinspieler weg rationalisiert, mit sehr eingängigem Charakter, sie neigen jedoch dazu vorhersehbar zu sein. Man kann es wohl am besten mit ganz frühen Japanische Kampfhörspiele-Alben vergleichen, wenngleich diese sehr viel durch ihre Texte gewinnen, was hier nicht maßgeblich der Fall ist. Wer allerdings einen kurzen Ausflug in kulinarische Grindcore Gefilde machen will, um zu sehen das Metaller weltumspannend die selben Riffs und Beats lieben, der hat sicher seine Freude an "Inmate Consumption".
Ohne Zweifel ist wohl keiner überwältigt, der diese Scheibe hört und niemand wird behaupten, Tools Of The Trade hätten hiermit etwas ganz neues geschaffen, aber das man hier guten, leicht thrashigen Grindcore mit Death-Anleihen bekommt, der für kurzweilige Headbang-Action durchaus geeignet ist, kann keiner abstreiten. Ein solides Stück harte Musik aus dem Orient. In diesem Sinne, drei Malayen mit nem Kontrabass, saßen auf der...