Heute gehen wir mal einen ganzen Schritt zurück in der Zeit und widmen uns einer Veröffentlichung, die 2001 auf den Markt kam. Passend zum politischen Weltgeschehen dieser Tage sind die Jungs dahinter auch in Russland verwurzelt. Dass Tangorodrim deswegen deutlich angepisst sind und dementsprechend mit "Unholy Metal Way" dem ruppigen Old School Black Metal Tribut zollen, muss reine Spekulation bleiben. Durch Putin konnte man jedenfalls zu jener Periode schon angepisst sein.

Ruppige Angepisstheit ist auch das, was "Unholy Metal Way" eigentlich am besten beschreibt. Schnelle, aggressive Riffs mit dreckiger Verzerrung und stets wuchtigem Auftreten schieben sich krachend nach vorn und werden dabei durch ein treibendes Double-Bass-Gewitter und Blast-Attacken unterstützt. Die Qualität ist gerade so gut, dass man alle Instrumente dezidiert hört, aber von Hochglanz noch ganz weit entfernt ist. Ein Fenriz würde sich seine schmutzigen Finger lecken. Tangorodrim knallen mit ihrem Stil voll in die zweite Black Metal-Welle und überzeugen durch brutale Arrangements, sauberes Riffing und druckvolle Snare- und Bassdrum-Salven. Darkthrone wären überaus stolz ob dieser omnipräsenten "Trveness". Der Drummer schiebt, die Klampfer hacken und der Sänger hallt überbordend laut aus der Röhre. Schlichtweg True Russian Black Metal!

"Unholy Metal Way" ist ein sehr nettes Debüt, das auch nach 11 Jahren nicht an Reiz verloren hat. Ein gelungener Kompromiss zwischen Aggressivität und Melodie, ohne auf etwas anderes als die klasssiche Rockbesetzung angewiesen zu sein. Eingängige Riffs, funktionales Songwriting und groovige Headbanger-Riffs. Eine lohnenswerte Wiederentdeckung! Mein Tipp: "Palewoods". In diesem Sinne, life, the unholy metal way!

Tangorodrim · Unholy Metal Way · 2001

Redaktion

verfasst von Winterfreud666
vom 06.03.2012

7 / 10

Playlist

01 - Morgoth
02 - Unholy Metal Way
03 - Blind Aggression
04 - Alcoholic Desecration
05 - Palewoods
06 - Bestial Sleep