Was will uns der Künstler damit sagen? - Das scheint hier eine ganz elementare Frage zu sein. Mit "We Are The Ones" hauen Susperia eine Platte auf den Markt, die zum einen Jubiläum feiern und zum anderen einen Wiedereintritt zelebrieren soll, aber beides nicht so richtig schafft.

Die Angst, dass sich hinter dem glorreichen Namen auch ein hymnisches Epos versteckt, bewahrheitet sich leider. Dass es jedoch gleich so deftig Manowar ist, konnte keiner ahnen. Nun also auch noch eine Prise Power Metal bei den wandelbaren Nordmännern! Das ist auch der Punkt, der gleich die Feier zur Neubesetzung der Tastenfraktion etwas schmälert. Altmitglied und Ex-Dimmu Borgir Taster Øyvind Johan "Mustis" Mustaparta ist nun wieder dabei und versieht dementsprechend alle Songs der Norweger mit neuen Synthie-Sounds. Das mag gut sein für alle Melodic Metal-Freaks, führt aber dazu, dass der Schaffensüberblick und somit die erste Hälfte des Albums dezent nach "Death Cult Armageddon" der ehemaligen Arbeitsgeber klingt - nur leider ein ganzes Stück seichter und eben auf Melodic Metal. Prinzipiell tendieren Susperia immer stärker in die ruhigere Richtung, die zwar auch mit Doublebass und Kraft arbeitet, meist aber eher leicht daher trällert. Mit viel Klimm-Bimm und Keyboard, das alles übermatscht, was Gitarren so bringen könnten, spielt man irgendwo zwischen Manowar, Disturbed und wenn man Glück hat, noch Children of Bodom. Da scheint es auch eher fraglich, wieso man sich "Devil May Care" ("Unlimited"), "Cut From Stone" ("Cut From Stone") und "The Bitter Man" ("Vindication") mit noch mehr Keyboard und noch weicherer Stimme anhören muss. Der beste Bruch erfolgt jedoch, wenn man das 1996er "Illusions of Evil" auf die Platte haut, dass zwar weitaus unsauberer ist, aber deutlich mehr Spaß macht. Da gab es noch Black Metal von den Herren - gute alte Zeit!

Was "We Are The Ones" bezwecken soll, bleibt im Dunkeln. In der ersten Hälfte zeigt man, wie der derzeitige Stand der Dinge ist, um dann mit der zweiten Hälfte in Erinnerung zu rufen, dass das alles mal besser klang - und da wenigstens nach "Spiritual Black Dimensions", die auch den ehemaligen Label-Kollegen und Landsmännern besser zu Gesicht stand. In diesem Sinne, das sind diejenigen Leute, welche!

Susperia · We Are The Ones · 2011

Redaktion

verfasst von Winterfreud666
vom 27.11.2011

4 / 10

Playlist

01 - We Are The Ones
02 - Devil May Care
03 - The Bitter Man
04 - Cut From Stone
05 - Nothing Remains
06 - The Hellchild
07 - Illusions Of Evil
08 - Of Hate We Bred
09 - Coming Of A Darker Time
10 - Behind Consecrated Walls