Die Schwarzmetaller Sammath sind wahrlich keine Unbekannten, denn sie geistern nun schon seit geschlagenen 16 Jahren, seit der Gründung 1994 durch die metallischen Gefilde. Chef dieser Meute ist Jan Kruitwagen, welcher 1989 von Australien nach Holland umsiedelte und mit Sammath eine Black Metal Band nach seinem Bilde ins Leben rief. Auch ist Er es, welcher sich gänzlich für die Kompositionen verantwortlich zeigt. Letztes Jahr war nach dreijähriger Pause endlich der Zeitpunkt für das vierte Full-Length mit dem klangvollen Titel „Triumph In Hatred“ gekommen.

Und ein Triumph ist es in der Tat geworden, was Herr Kruitwagen da gezaubert hat. Hart, schnell und unerbittlich waren Sammath von jeher, doch mit „Triumph In Hatred“ wurde der Brutalitäts-Pegel noch um einige Einheiten hochgeschraubt. Und dabei entwickelte sich eine ganz eigene Art des Klanges, eine wirklich interessante Mischung, welche man so nicht unbedingt überall hört. Das Grundgerüst baut definitiv auf rohem Melodic Death/Black Metal auf, überrascht jedoch mit einem gewissen Grindcore-Einschlag, vornehmlich auf Seiten der Rhythmusgruppe. Der Schlagzeuger hat wirklich gut gefrühstückt und schuftet, was das Zeug hält. Die Fußmaschine hört man förmlich glühen und des Trommlers Gelenke langsam bersten. Sammath bieten Geschwindigkeits-Fanatikern die volle Breitseite, Double-Bass und Blast-Beats auf höchstem Niveau, jedoch stets mit einem Ohr dafür, wann man auch mal zwei, drei Gänge runter schalten muss, um den Riff-Strukturen gerecht zu werden. Diese sind ebenfalls von diverser Gestalt, denn neben harten, kraftvollem Powerriffs und düsteren Melodien, finden sich immer wieder liebevoll eingepasste Soli höchster Güte und Spielfertigkeit, welche schon beinahe an Symphonic Black Metal á la „Spiritual Black Dimensions“[Dimmu Borgir] erinnern und neben den gewaltigen Riffs eine erfrischende Abwechslung bieten. Das Songwriting ist sehr ausschweifend und facettenreich, bietet viele gute Melodien und eine unglaubliche Energie. Gesanglich führt eine hochfrequente, ächzende Stimme durch die sieben Stücke, welche voller Abneigung und Hass, ihre giftig-grüne Galle gen Himmel spuckt. Sammath treiben ordentlich an und verleihen ihren Songs durch eine etwas dreckige, rauhe Abmischung noch eine weitere bittere Nuance. „Triumph In Hatred“ ist Musik zur Kompensation der schlechtesten und schlimmsten Gefühle im Potpourrie des menschlichen Geistes. Sie unterstützt, sie bewegt, untermalt und begleitet. Sie ist mächtig, schnell, brutal und kompromisslos. Gewalt in Melodie und Rhythmus. Eine Perle, die sich beweisen wird. Anspieltipp: „Interlude Torment“

Sammath haben es geschafft, mit „Triumph In Hatred“ ein Album zu schreiben, welches die unbedingte Brutalität des Grindcores, mit der Mannigfaltigkeit und Atmosphäre guten Black Metals kombiniert, ohne zu experimentell oder unausgereift zu wirken. Ein gelungener Hybrid der eine Menge Spaß bringt und bei Hörern stetige Interjektionen wie: Ah, Oh..., Wow mit sich bringt. Ebenfalls lobend ist noch das Artwork zu erwähnen. Endlich wieder einmal gute, gezeichnete Kunst voller Elend, Verderben und inhaltlicher Stimmigkeit. In diesem Sinne, der Triumph des Lebens ist nur im Hass zu finden.

Sammath · Triumph In Hatred · 2009

Redaktion

verfasst von Winterfreud666
vom 14.01.2010

8 / 10

Playlist

01 - Blood
02 - Burn in the Fires of Hell
03 - Interlude/Torment
04 - Damnation
05 - Blazing Storm of Steel
06 - Triumph in Hatred
07 - The Dead Lay Torn