Aus den frostigen Bergen und über die ferne, kalte See kamen sie, um das Erscheinen einer neuen Musikgruppe aus dem Süden Norwegens zu verkünden. Die Rede ist von drei Mannen aus Nannestad. Diese musizieren nun seit dem Jahre 2004 gemeinsam unter dem Namen Posthum. Nach einer Demo im Jahre 2005 veröffentlichen sie nun ihr Debut Album, welches durch Folter Records vertrieben wird. Schon an den ersten Tönen wird einem klar, dass man es hier mit thrashigem Black Metal der alten Schule zu tun hat. Keifende Gitarren, treibende Drums und eine wunderbar kratzige, kreischende Stimme, welche einen dezent an Bands wie Gorgoroth und frühe Immortal erinnert. Die Songs sind klar strukturiert, überraschen jedoch mit sehr melodiösen Parts, welche mit eingängigen Riffs, wohlklingenden Soli und abwechslungsreichem Schlagzeug arrangiert sind. Der vierte von insgesamt acht Songs beginnt gar mit einem sehr gelungenen akustischen Präludium, das sich aus Gitarre und Violine zusammensetzt und in brutal dreschendem Black Metal sein jähes Ende findet. Die vierzig Minuten, welche die Scheibe mit sich bringt vergehen schnell, jedoch nicht unbemerkt und mit jedem Hördurchlauf fallen einem neue, kleine Raffinessen in der Songgestaltung auf. Alles in Allem wirkt „.Posthum“ sehr emotional, beinahe depressiv und trotz alledem angenehm düster und kreiert somit eine authentische Atmosphäre, wie man sie sich von einem guten Black Metal Album wünscht. Die Soundqualität ist im Gesamten auch durchaus ansprechend. Lediglich der Gesang geht teilweise etwas zwischen den Gitarren und den Becken verloren. Letztlich bleibt nur zu sagen, dass es sich für Black Metal Fans definitiv lohnt, ein Ohr für diese Scheibe zu opfern und sich dieser Nachtod-Erfahrung zu öffnen. Zum Glück ist dieses Album nicht in der Tat posthum veröffentlicht, sodass man auf mehr guten Black Metal von Posthum gespannt sein kann. In diesem Sinne, bon appetit.