Bei NunFuckRitual geht es weniger um das Nicht-Ficken, als darum, es mit gierigen Ordensschwestern zu tun. Dass das alles nur in einem einzigen Ritus enden kann, der von trägem Orgien-Wahnsinn begleitet wird, kann sich jeder denken. Wer schon einmal in einer Kirche war, kennt dieses Problem. "In Bondage To The Serpent" markiert das Debüt der, wieder einmal, nicht ganz Unbekannten, unter denen sich sowohl Dan Lilker (Nuclear Assault), Andreas Jonsson (Tyrant) und vor allem Morten "Teloch" Iversen befindet (Mayhem, Gorgoroth, 1349, Nidingr, Ov Hell), den man geradezu eine Black Metal-Hure nennen könnte. Und das ist auch passend für diese erste Platte, die trotz des schnellen Potentials der Mitglieder vielmehr kriecht und gurgelt, als auf die Zwölf zu hauen.

Der Weg zur Schlange ist schwer und mühsam, windet sich in endlosen Akten durch die triefendsten Gemächer, um schließlich im widerlichsten Pfuhl des Ekels zu zergehen. NunFuckRitual bieten feinsten Black Doom, der einen gewissen Skitliv-Akzent zeigt, aber im Grunde respektive nach einer sauberen Slagmaur-Version klingt. Auf dieser Platte kriecht alles. Es wabert dickflüssig dahin und kommt nur ganz langsam zum Punkt; ein gewaltvoller Akt, der mit Liebe nichts mehr zu tun hat. Das Schlagzeug bleibt dabei stets brav und stimmungsvoll, obgleich man selbst jeden Moment losbrechen möchte und ein infernales Massaker erwartet. Doch der Wurm frisst sich hier nur bedächtig durch den Körper und NunFuckRitual setzen voll auf Atmosphäre und erdrückende Riffs, die monoton und redundant, gemächlich das Gehirn zermartern. Lediglich "Cursed Virgin, Pregnant Whore" geht etwas schneller ans Werk, weiß aber, den erhabenen Doom-Charakter nicht zu verlieren. Und druckvoll stampfend bleibt es von der ersten bis zur letzten Sekunde, die durch die gurgelnd, kratzigen Vocals von Hangård (Altaar) adäquat umgesetzt werden. Der Gastauftritt von Mayhems Attila und Ravn ist indes kaum bemerkbar. Wer einen gemütlichen Bondage-Keller sein Eigen nennt, sollte hiermit den passenden Soundtrack gefunden haben. Besonders geeignet für alle ganz widerlichen Fetische.

Wer eine tendenzielle Neigung zu langsamerer Musik hat, die psychische Defizite hervorrufen kann, bekommt hier eine dreiviertel Stunde reinste Freude geboten. Düstere Doom-Orgie ohne Happy End! In diesem Sinne, Zeptar raus, es wird heilig!

NunFuckRitual · In Bondage To The Serpent · 2011

Redaktion

verfasst von Winterfreud666
vom 04.10.2011

9 / 10

Playlist

01 - Theotokos
02 - Komodo Dragon, Mother Queen
03 - Christotokos
04 - Cursed Virgin, Pregnant Whore
05 - Parthenogen
06 - In Bondage To The Serpent