Wer sich Monarch nennt, möchte auch etwas bieten können. Einfach die Herrschaft einzunehmen, ist heute obsolet. Es sollte sich also anschicken, zumindest eine gewisse Souveränität in dem Fach an den Tag zu legen, für welches man sich die Krone auf das Haupt setzt. Die Franzosen gehen aber nur den ersten Schritt und verpassen mit ihrer sechsten Platte "Omens" leider die Kriterien zu erfüllen. Diese Omen bestätigen sich!
Wenn auch die Zutaten für dröhnenden Doom mit Matschkomponente nicht sehr kompliziert sind; Monarch mischen sie wie unreflektierte Anfänger. Grundlegend ist es ja nicht schwierig, einen Song zu basteln, der nach Drone, Sludge und Doom klingt. Ihn jedoch so klingen zu lassen, dass er begeistert und jeder Ton bis zur Bewusstlosigkeit genossen wird, ist die große Kunst des Genres. Bei den Franzosen reicht es leider nur bis zum kleinen Ein-Mal-Eins, welches zwar gängige Drone-Momente hervorbringt, aber jeglichen Reiz vermissen lässt. Die Riffs sind der reinste Standard und an eigenständigen Komponenten mangelt es substantiell. Das angestrebte Alleinstellungsmerkmal ist sicherlich die etwas beklemmende, düstere Stimmung, gepaart mit jaulendem Frauengesang. Dieser Schuss ging jedoch direkt nach hinten los. Anstatt eine markante Qualität zu schaffen, wirkt diese Stimmeinlage von der ersten Sekunde an störend und quengelig. Wer mag schon bitte maulende Frauen, während er gerade Drone Doom hört? Enthält der Ender "Black Becomes the Sun" dann auch mal etwas femininen Klargesang, verbleiben die Riffstrukturen indes konsequent unbeeindruckend und wabern schwammig dahin, ohne groß Beachtung zu finden. Es mag mitunter auch am sehr unmotivierten Schlagzeug liegen, welches hier und da doch schon mehr leisten könnte. Das Grundproblem bleiben jedoch die absolut uninspirierten Melodien. Auf diesem Gebiet gibt es schlichtweg bessere Sachen zu hören. Von Dopethrone, Electric Wizard, Earth und geschweige denn Sunn O))) sind Monarch mindestens drei Basslängen entfernt.
"Omens" klingt vielmehr nach einer pubertären Schulbandprobe, die zu einigen netten, aber noch lange nicht fertigen Songs geführt hat. Von einer gestandenen Band mit sechs Platten darf man deutlich mehr erwarten. Es fehlt der Witz, das Besondere. Kein Song dieses mit 36-Minuten auch recht kurzen Albums hinterlässt Spuren. Schon fünf Minuten nach Ende hat man vergessen, wie das eigentlich klang und wenn man es erneut anmacht, ist man gleichbleibend enttäuscht. So einfach und juvenil das Cover ist, erweist sich auch die Musik; eben unausgereift. Zudem ist Madame Emilies Gekreische so belastend, dass man direkt Wut bekommt. Spart euch die 36 Minuten und geht raus an die schöne Winterluft. In diesem Sinne, die Krone macht den Drone nicht fett!