"Keitzer sind tausendmal geiler als Japanische Kampfhörspiele!" - mag ja sein, ist aber auch wie Affen mit Eiern zu vergleichen! Warum ich das anbringe? Ist eine super Einleitung und zum anderen passend, da sich die Herren selbst in die Death Metal/ Grindcore-Ecke rücken! Ob "Descend Into Heresy" ist, was die Packung verspricht?

Wer sich zunächst einmal selbst mit Marduk und Misery Index vergleicht, nimmt den Mund erstens recht voll und verspricht zweitens einen ziemlich abgefahrenen Genre-Mix! Leider ist die neue Keitzer-Platte genau das nicht, ohne zu sagen, dass sie Nichts ist. Zugegeben, einige Death Metal-Riffs birgt die Platte schon und auch die Snare wird mit guten Blasts und ordentlich Tempo geschunden, aber das allein macht den Braten noch nicht fett. Hört man genau hin, wähnt man sich auch eher in Hardcore-Gefilden. Mehr als nach den beiden oben genannten Bands, klingen Keitzer anno 2011 nach Retaliate, Through The Eyes Of The Dead, ein wenig nach End Of Days und unter Umständen auch noch nach Negate. Die Core-igkeit ist wirklich nur schwer von der Hand zu weisen. Sei es der Shout-lastige Gesang oder die genretypischen Breaks, "Descend Into Heresy" sind doch weniger Grind, als sie sein wollen und eigentlich absolut kein Black Metal. Dennoch haben die Songs eine gute Eingängigkeit, der Drummer ist ziemlich fix und hinter allem streckt ordentlich Kraft! Keitzer haben keine schlechte Platte geschustert, aber ihre Zielgruppe doch etwas falsch in den Fokus genommen. Sowohl bei Marduk, als auch bei Misery Index würde ich erschrocken zusammenzucken, kämen mir derartige Klänge entgegen; ich meine, "Rock 'n' Roll Damnation" hat "Go!"-Crew-Vocals!?!

Wer Bock auf schnelle Arkangel hat und auch mal einen guten Schuss Death Metal verträgt, macht mit dieser Platte nichts falsch. Wer sich jedoch auf die Werbung verlässt, wird genau wie bei Butter bitter enttäuscht. Und mit dreizig Minuten ist das Full-Length zudem noch recht kurz geraten. In diesem Sinne, Affen schlüpfen eben nicht aus Eiern!