Während im Filmwesen die Technik der Dynamation es Schauspielern erlaubt, mit inexistenten Figuren zu interagieren, setzt das Leipziger Pendant auf eine nicht minder pathologische Praxis; die Betrachtung der inneren Seelenabgründe und des Paranormalen. Mit "3 Chapters of Paranormal Isolation" gibt das Trio einen ersten Einblick in sein Leiden und Können - eine Vorstellung, die es zu besuchen lohnt. Die Anstalts-Insassen sind indes nicht unbeschrieben, versammeln sich unter Dynamation doch ehemalige Musiker von Grabak sowie Mitglieder von Calliophis und Disemboweled, um ihre geifernde Sucht nach dem Tode zu stillen. Irgendwo zwischen Demonical, Bloodbath und Morbid Angel groovt man dabei düster und kraftvoll nach vorn, begleitet von einem ausgewogen homogenen Sound, der ordentlich Wucht in das Geschehen bringt. Kleinere Blast-Parts zeugen von Wut und gekonnt eingesetzter Aggressivität gepaart mit schleppender Gewalt. Die Leipziger nehmen zwar Bezug auf ihre augenscheinlichen Vorbilder, kreieren jedoch einen ganz eigenen Klang, der nicht nur nach Schweden und auch nicht allein nach US-Todesmetall klingt. Tiefe Gitarren und ein druckvoller Bass bestimmen das Bild dieser Platte, die von knarzig-rohen Growls durchzogen wird. Eingängige Riffs und ein solides Drumming runden den positiven Eindruck dieses EP letztlich ab. "3 Chapters of Paranormal Isolation" könnte der Soundtrack zu "Einer flog übers Kuckucksnest" sein, hätte Jack Nicholson hier bereits freudig seine Axt geschwungen. Nach dieser kurzen, doch knackige Visite, kann man nur auf mehr hoffen, denn bereits diese gut 15 Minuten rotieren unaufhörlich - sowohl im Player als auch im Kopf. Patienten mit Mangel an Vitamin-D sollten schleunigst ihre Medikation hiermit erweitern. Für Risiken und Nebenwirkungen drehen Sie die Anlage auf und lassen Sie den Kopf rotieren!