Die Ankündigung dieser Band lässt einen sowohl fragend, als auch interessiert zurück. Es ist die Rede von Abstract/ Hyper Metal. Was auch immer das sein mag, zumindest herausfinden möchte man es. Geht es in die Richtung von Dragonforce? Muss man sich mit chaotischen Japanern á la Sigh auseinandersetzen? Oder sind Dimesland doch nur ein banaler Groschenroman? So schnell das 'Hm? ' gekommen war, tritt das erquickende 'Hm! ' an seine Stelle. Schon der Opener wuchtet massig nach vorn und stellt mit einer deftigen Black Metal Front erst einmal die Fronten klar. Nur, um dann rhythmisch-verspielten und technisch kraftvollen progressiv Melodic Thrash durch die Boxen zu jagen. Auch mit gezielten Mathcore-Attacken haben die Herren keine Probleme, welche dann ganz geschmeidig in herzerwärmenden Groove Metal übergehen. Dimesland zaubern hier einen Genre-Hybriden aufs Parkett, der facettenreicher und einnehmender nicht sein könnte. Das Portfolio reicht von Black, Thrash, Progressive über Math, Technical hin zu psychedellic Groove Metal gepaart mit Death und Grind. Auf dem digitalen Papier klingt das vielleicht überfrachtet, zu ausschweifend und inkonsequent. Die Macht von "Creepmoon" besteht jedoch darin, dass all diese Einflüsse ein komplex-arrangiertes und perfekt ausgewogenes Eins ergeben. Was Dimesland hier leisten, muss hoch gewürdigt werden, denn weiter kann man über den Tellerrand nicht hinaus schauen. Wenn es einen solchen für Dimesland überhaupt geben sollte. Die technische Versiertheit von Ihsahn, das geordnete Chaos von Shining (Nor), die Fuck-Off-Attitüde von Elitist und die dezente Psychose von Sigh ergeben zusammen mit der Slayeresken Stimme ein gewaltiges Brett voller Ideen und Entdeckungen. Vom Black Metal-lastigen Opener "Trophy Wives Under the Influence" über die Ihsahn-Hommage "Revlev" hin zum ausladenden Technical Progressive-Gigant "Ghastly Maneuvering", lässt "Creepmoon" über die ganze Platte nicht mehr los. Immer mit der gekonnten Thrash-Note vereint, tritt alle technische Spielerei mit voller Wucht mitten ins Gesicht. Jeder Song eine kleine innovative Besonderheit und doch stets vertraut und knackig. Das ist Technical Thrash auf Speed! Abstrakt aber eingängig, chaotisch aber druckvoll. Rasant, schnell, wuchtig und ausdifferenziert. Dabei facettenreich und vielfältig. "Creepmoon" macht von der ersten Sekunde Lust auf mehr und darin liegt auch der einzige Wermutstropfen. Das Dimesland Debüt ist leider nur 17 Minuten lang und die Songs nicht über 3:30 Min.! Es ist jedoch eine Kostprobe, die mehr als Appetit macht. Bitte mehr davon, möglichst schnell! In diesem Sinne, der Groschen ist gefallen!