Man mag es eine Band nennen oder nicht, doch mit „ÞÞÞÞÞÞÞÞÞÞÞ“ schickt uns das Ein-Mann-Projekt Arckanum sein nunmehr fünftes Full-Length Album aus dem hohen Norden. Kopf und ausführende Instanz dieser Unternehmung ist seit 1992 Johan „ Shamaatae“ Lahger, welchem die 17-jährige Spielerfahrung durchaus anzumerken ist. Diesmal wird „Shamaatae“ durch Debemur-Morti Productions unterstützt und hat uns in seiner schwedischen Heimstadt „Mora“ was ansehnliches zusammen gezimmert.

Das befremdlich betitelte Album bietet uns wunderbar rohen, kraftvollen Old-School Black Metal, welcher in eine dunkle, mystische Atmosphäre eingebettet wurde. Man vermag es kaum zu glauben, dass die Scheibe komplett durch Einzelarbeit angefertigt wurde und muss dem okkultistischen Multi-Instrumentalist eine gewisse Hochachtung zollen. Das Album geht schon im ersten Song direkt in die Vollen. Bereits mit der ersten Note wird man in eine konsequent beibehaltene, wütend-aufgewühlte Stimmung geworfen, welche optimal durch den rauen, kratzig-klagenden Gesang unterstützt wird. Man spürt deutlich, dass die Songs aufwendig arrangiert und intendiert sind, denn die Soli sitzen und die angenehmen, einprägsamen Riffs reißen einen von der ersten Sekunde an mit. Der Hörer wird in die dunkle Welt des satanischen Okkultismus entführt und durch die dunkelsten Wälder geführt, die Schweden zu bieten hat. Das Schlagzeug geht stark voran und ist maßgeblich für die Kraft in den einzelnen Stücken verantwortlich. Und auch hier sitzt jeder Snare-Schlag da, wo er hingehört. Zwischendurch bekommt man immer wieder Intermezzos zu hören, welche teilweise förderlich für die Atmosphäre des Albums sind, jedoch vereinzelt den Spielfluss etwas stören. Man hat es hier mit einem sehr homogenen Werk, im positiven Sinne zu tun. Die Songs harmonieren miteinander und die Intention des Musikers kommt unmissverständlich zum Ausdruck. Selbst ein rein instrumentaler Song hat den Weg auf den Silberling geschafft, passt sich jedoch ebenfalls gut ins Konzept ein. Die sprachliche Seite beschäftigt sich nach eigenen Aussagen mit „Chaos Gnostik“ und satanischem Okkultismus, was jedoch anhand der alt-schwedischen Sprache schwer nachzuvollziehen ist.

Die elf Song des neuen Albums gehen sehr gut ins Ohr und bieten durchaus eine Menge Hörgenuss. Weiterhin überzeugt der gut abgemischte Sound mit leicht thrashigen Nuancen, der jedes Instrument adäquat zur Geltung kommen lässt. Bei mehrmaligem Hören sind viele interessante Melodien zu entdecken und man kann sich von der hohen musikalischen Kreativität eines einzelnen Schweden überzeugen. Ich kann euch nur ans Herz legen, dieses Album definitiv anzutesten. In diesem Sinne, auf eine Reise in den Zauberwald.

Arckanum · ÞÞÞÞÞÞÞÞÞÞÞ · 2009

Redaktion

verfasst von Winterfreud666
vom 12.05.2009

9 / 10

Playlist

01 - Þórhati
02 - Þann Svartís
03 - Þyrpas Ulfar
04 - Þursvitnir
05 - Þyrstr
06 - Þjóbaugvittr
07 - Þjazagaldr
08 - Þá Kómu Niflstormum
09 - Þrúðkyn
10 - Þríandi
11 - Þyteitr