In der heutigen Zeit ist es Gang und Gebe, dass auch unbekannte Bands viel Zeit und Arbeit in ihre Aufnahmen stecken, um wenigstens qualitativ dem Durchschnitt zu entsprechen und nicht nur durch den Mangel an Anspruch aufzufallen.
Doch scheinbar haben Hassmord eher Letzteres gewählt und mit ihrem Debütalbum „Hetzjagd Inferno“ gezeigt, was es heißt, bewusst schlechte Musik zu produzieren. Schon das Cover der CD, auf dem das armselig bearbeitete Foto eines Panzers zu sehen ist, lässt nur erahnen was auf den Hörer zukommt.

Mit der Beschreibung „Klingt wie ein 100 Tonnen schwerer Panzer, der über deinen Kopf rollt und dein Hirn durch deine Augenhöhlen hinauspresst“ , haben die beiden Musiker von Hassmord ihr Album schon recht gut umschrieben – denn es schmerzt in den Ohren, sich so etwas anhören zu müssen.

Auffällig ist die bewusst schlechte Aufnahmequalität, die durch viel Rauschen und einen dumpfen Klang versucht, von eintönigen Gitarrenriffs und einem wenig abwechslungsreichen Drumming abzulenken. Auch der Gesang, der sich monoton hallend über dieses matschige Gerumpel und Gerausche kreischt, verleitet noch einmal mehr dazu, gern weg zu hören.
Was da überhaupt an tiefgründigen Texten gekreischt wird, lässt sich nur durch die klischeebehafteten Titel erahnen, beispielsweise „Blutbad vor dem Vatikan“, „Es ist Krieg“ oder auch „Störsignal“. Leider zeugen derartige Benennungen nicht gerade vom Einfallsreichtum und geistigem Tiefgang der Musiker.
Es ist somit eine Farce, dass diese Musik als Old School Black Metal betitelt wurde, denn dieses Genre ist wahrlich nicht bekannt für derartig einfallslose und schlecht aufgenommene Musik.

Die mangelnde Qualität und der übermäßige Gebrauch von Klischees lassen das Album „Hetzjagd Inferno“ fast schon als eine Karikatur zu den gewohnten Black Metal Bands erscheinen, und der Songtitel „Blindekuh im Mienenfeld“ verstärkt diesen Eindruck nur. Dadurch kann man die Musiker von Hassmord einfach nicht ernst nehmen. Da gibt es durchaus gehaltvolleres, was man sich zu Gemüte führen sollte.
Man kann also mit gutem Gewissen sagen, dass der musikalische Aspekt in perfektem Einklang zu Qualität und Gestaltung steht. Mit einem Wort: Primitiv!

Fazit: Hassmord – Der Wunsch der in jedem erwacht, der gezwungen ist, sich das Album „Hetzjagd Inferno“ anhören zu müssen.

In einer Stellungnahme schreibt Drummer und Sänger GRAVE :
"Ich will die schlechteste CD der Welt machen. Und das schaffe ich auch."
- Gratulationen von der Redaktion. Es ist gelungen.

Hassmord · Hetzjagd Inferno · 2010

Redaktion

verfasst von Mue
vom 22.06.2010

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Playlist

01 - Kreuzzug gegen Rom
02 - Abgrund
03 - Blutbad vor dem Vatikan
04 - Es ist Krieg
05 - Amokläufer Hurensohn
06 - Über Moskau
07 - Der Sturm
08 - Blindekuh im Mienenfeld
09 - Störsignal
10 - Bomben auf Kirchen
11 - Ich bin frei
12 - Hetzjagd Inferno