Mit ihrem aktuellen Album „We Own The Mountains“ stoßen die Norweger Elite zwar nicht in die Elite der Old School Fraktion auf, liefern aber ein sehr solides und stimmiges Werk ab, mit dem sie sich über viele andere Bands dieses Genres stellen. Oberstes Gebot schien der Slogan „Keine Experimente“ gewesen zu sein, was allerdings keineswegs negativ gemeint ist.

Die fünf Schwarzmetaller haben ein schnelles und ordentlich nach vorn gehendes Album veröffentlicht, dessen Songs sehr zielgerichtet und immer leicht nachvollziehbar sind. Teilweise wurde versucht, einige Akzente zu setzen, was jedoch nicht so funktioniert hat, wie man es wohl beabsichtigt hatte.
Besonders gut gefällt mir das Schlagzeug, welches zwar nicht sonderlich anspruchsvoll daherkommt, aber sehr sauber gespielt und produziert ist. Mit wenigen Ausnahmen sind es über das gesamte Album hinweg die Drums, die die Gitarren antreiben. Der Gesang hätte einer Meinung nach noch etwas präsenter ausfallen dürfen, zumal hier noch etwas Potenzial zu schlummern scheint.

Von den ersten fünf Tracks sticht keiner weder positiv noch negativ heraus. Lediglich „Winter Moon King“ erinnert teilweise an den Stil der letzten Satyricon Alben. Die Songs kommen ohne Firlefanz aus und nehmen den Hörer sofort mit auf die Reise.

„Fra Askens Kilde“ ist mit knapp über sieben Minuten das längste Stück der Scheibe und stellt einen Bruch im Album dar. Bisher gab es keine nennenswerten Tempi- oder Melodiewechsel und die Gitarren spielten größtenteils dieselben Rhythmen. Das ändert sich nun. In besagtem Song kommt erstmals die Leadgitarre klar zur Geltung und der Hörer fragt sich angesichts der genialen, ein wenig an Kampfar erinnernden Riffs: Warum nicht schon früher? In „Legend“ ist der allgemein gut hörbare Bass noch etwas präsenter: Erstmals hat man den Eindruck, dass die Gitarren den gleichen Druck machen wie das Schlagzeug. Dieser Song zwingt förmlich zum Mitnicken oder -wippen, mich persönlich auch zum Drücken des Repeat-Buttons auf der Fernbedienung.

„Vi Skyr Ingen Strid“ führt den Hörer wieder zurück zu den Songstrukturen der ersten Tracks und stimmt so gekonnt auf das Ende des Silberlings ein. Zusammenfassend kann man sagen, dass „We Own The Mountains“ im Verlauf immer besser und auch etwas abwechslungsreicher wird. Elite haben ein Album kreiert, das vielleicht nicht immer erste Wahl ist, aber dennoch nicht für immer ungespielt in meinem Regal stehen wird. Es wird sich vermutlich des öfteren in meinem CD Player wiederfinden, wenn ich Lust auf soliden und modern produzierten Old School BM habe.

Elite · We Own The Mountains · 2008

Redaktion

verfasst von Graf Zahl
vom 02.02.2009

8 / 10

Playlist

01 - Volvens Vinterseid
02 - Amanita Muscaria
03 - Winter Moon King
04 - Likmyren
05 - Rovnatt
06 - Fra Askens Kilde
07 - Legend
08 - Født til Vanvidd
09 - Vi Skyr Ingen Strid
10 - Odal (Outro)