Machen wir uns nichts vor: die große Zeit der Sampler ist vorbei. Ab und zu bekommt man mal auf einem großen Festival noch einen zugesteckt, mehr als lieblos zusammengeklatschte Übersichten über Neuerscheinungen sind diese jedoch nicht. Und mal ganz ehrlich, wer kauft schon Magazine wie die(der,das?) Legacy wegen der beiliegenden Compilation. In Zeiten von MySpace und LastFM macht sich kaum noch jemand die Mühe, liebevolle Mixtapes zu erstellen, ganz zu Schweigen von Samplern.

Markus Eck ist da eine Ausnahme. Zum 5. Mal erscheint 2009 der Sampler seines Projektes Metal Message und im Vergleich zur schon gelungenen 4. Ausgabe hat er nochmal eine ganze Schippe draufgepackt. Das beginnt schon bei der liebevollen Gestaltung der blauen DVD-Hülle mit einem liebevoll gezeichneten Cover von niemand geringerem als Ed Repka, Coverdesigner u.a. für Death und die Misfits, und reicht bis zum ansprechend gestalteten und umfangreichen Booklet. Dieses enthält neben den obligatorischen Bandbildern und Kontaktinfos passend zur Bandauswahl jede Menge Naturbilder, die zum Großteil durchaus gelungen sind und sich perfekt in das paganische Gesamtkonzept des Samplers einfügen. Hinzu kommt ein Metal Message Aufkleber und eine Grußkarte mit ein paar Worten von Markus, die durchblicken lassen, das hier jemand mit richtig viel Herzblut dabei ist:

„For some of you it's just music, simply just a specific period of your life. But for a small and rare amount of the other ones of us pagan metal means a unique way of life – bounded to an endless loving view on our marvellous planet and our all great mother nature.“

Viel besser kann man seine Liebe zum Metal (in diesem Fall paganischer Art) kaum ausdrücken. Doch wollen wir auch noch einen Blick auf die musikalische Seite der Compilation werfen. Zuerst fällt positiv auf, dass sich alle Songs auf einem Lautstärkelevel befinden. Das mag nur eine Kleinigkeit sein, ist aber keinesfalls eine Selbstverständlichkeit. Weiterhin hat Markus bei der Bandauswahl versucht, die weltweite Pagan Metal Szene zu berücksichtigen. Zwar sind die Deutschen mit 6 Bands am stärksten vertreten, allerdings sind mit Dark Forest aus Kanada und Tiwaz aus Brasilien auch Länder vertreten, die sonst nicht unbedingt für ihre Pagan Metal Bands bekannt sind.

Der Aufwand, der in diesen Sampler geflossen ist, wird wohl einmalig bleiben, auch wenn ich fest davon überzeugt bin, dass es eine sechste Auflage der Metal Message geben wird. Der Käufer bekommt mit der Metal Message 78 Minuten Pagan Metal fernab peinlicher Klischees und ständig wiederholender Themen. Denn das ist wahrscheinlich die größte Leistung des Samplers: Er zeigt, welche Differenzierungen es in der Pagan Metal wirklich gibt, und dass eine Band nicht nur Pagan ist, weil sie ein Keyboard in ihrem Ensemble haben.