Jeder verbindet irgendetwas mit fast jeder Band, die man mal gehört hat. Bei The Grotesquery erinnere ich mich daran, das 2010er Album „Tales of the Coffin Born“ gehört und für wenig spannend befunden zu haben. Musikalisch verbinde ich mit den amerikanischen Schweden also kaum etwas, einzig das Albumcover ist mir mit seiner kindlichen Zeichenqualität und brauner Farbgebung im Gedächtnis geblieben.
Äußerlich scheint sich bei dem zweiunddrölfigsten Projekt von Rogga Johannson (u.a. Paganizer und Demiurg) auch 2012 nichts geändert zu haben. Das Titelbild bietet wieder braun in braun einen Zeichenstil, der das schlechteste von Computergrafik und Bleistiftgekrakel zu vereinen sucht. Hier hält auch der Inhalt endlich mal, was die Verpackung verspricht: Ein besonderer künstlerischer Anspruch wird nicht verfolgt. The Grotesquery machen immer noch Mid/Tempo-Death Metal, der klar von Bands wie Six Feet Under oder Massacre inspiriert ist.
Die Möglichkeiten, damit jemanden hinterm Ofen hervorzulocken, sind beschränkt und The Grotesquery machen das schlimmste, wenn man schon auf ausgetretenen Pfaden unterwegs ist: Sie gehen auf Nummer sicher. Damit ist das außergewöhnlichste an „The Facts And Terrifying Testament Of Mason Hamilton: Tsathoggua Tales“ der lange Titel. Ansonsten gibt es hier ordentlich gespielten und produzierten Standard, der ob seiner harmlosen Berechenbarkeit selbst im simpelsten Metallerhirn kaum Nickbereitschaft erzeugen kann. Einzig die etwas melodischeren Elemente heben dieses Album aus der Einheitsmasse heraus. Im Old School Death Metal gibt es aber derzeit deutlich zwingendere Gruppen und würde man eine Wertung von Roggas Musikprojekten erstellen, so verpasst The Grotesquery hinter Demiurg, Bone Gnawer undPaganizer mit einigem Abstand die Top 3. Umso schlimmer, da sich außer Demiurg die anderen Projekte auch schon in der eigenen musikalischen Belanglosigkeit suhlen…