„Saturnine“, das Debut-Album von The Dying One ist weder Fisch noch Fleisch und scheitert nicht nur an seiner musikalischen Unentschlossenheit, sondern auch an ein paar handwerklichen Mängeln. Das Ziel der Band ist nach eigenen Angaben „düsterer Death Metal, zusätzlich gewürzt mit Bestandteilen aus Thrash- und Black Metal“. Leider schaffen sie es nur selten aus diesen Bestandteilen eine funktionierende Einheit zu schaffen.

Am negativsten fällt der Gesang auf, der hauptsächlich aus Geknurre und Gekeife besteht und eher zu einer Black Metal Kapelle passen würde. Leider ist der Gesang nicht besonders kraftvoll, was auch der reingedrehte Hall nicht kaschieren kann. Häufig hört man im Hintergrund noch ein tiefes Grunzen, was entweder durch Pitcheffekte erzeugt wird, oder auch aus des Sängers Hals stammt. Jedenfalls sind die Vocals einfach oft zu überfrachtet und machen den eh schon unbefriedigenden Sound nicht besser.

Womit wir beim zweiten Kritikpunkt wären: Auch kleine Bands mit Eigenproduktionen müssen sich an den musikalischen Standards ihrer Kollegen messen lassen und gerade im Untergrund-Sektor wurden in den letzten Jahren große Schritte gemacht, was kraftvolle, differenzierte Produktionen betrifft. Leider bleiben The Dying One auch hier hinter den Erwartungen zurück. Vor allem die Gitarren sind ziemlich dünn und helfen den Standard-Riffs nicht zu mehr Kopfnicker-Potential.

Gerade diese Standardriffs sind es, die letztendlich den Braten fett machen. Miese Produktion und handwerkliche Mängel treten in den Hintergrund, wenn man dafür eine Band erleben kann, die frische, neue Ideen präsentiert. Leider erhebt sich „Saturnine“ nur selten über den musikalischen Einheitsbrei und eine wirklich überzeugende Nummer findet sich trotz einiger netter Riffs nicht.

„Saturnine“ bedeutet übrigens „dunkel, finster, hämisch“ aber es gibt auch ein Tier mit Namen „saturnine antshrike“, was soviel wie „Grauwürgerling“ heißt. Zum Würgen bringen „The Dying One“ den Hörer zwar nicht, aber mehr als grauen Standard mit einigen Mängeln bieten sie auch nicht.

The Dying One · Saturnine · 2009

Redaktion

verfasst von Furfighter
vom 03.03.2010

4 / 10

Playlist

01 - Thirst For Revenge
02 - The Glory Of Death
03 - Wonderful Day
04 - Everlasting Night
05 - My Futures Path
06 - Fading Clouds
07 - Frost
08 - Alteration
09 - The Irony Of Existence
10 - Endless Cycle