Im Allgäu scheint die Welt noch in Ordnung zu sein. Als „Womanizer“ darf man Frauen noch ordentlich eine verpassen und sich ansonsten heftigem Death Metal hingeben. Jaja, sicher alles Schockvalue, dennoch hätte ich auch in Hinblick auf das Booklet gedacht, dass Death Metal die frauenverachtenden Themen weitgehend hinter sich gelassen hat bzw. sich verstärkt auf die bereits verrottende Weiblichkeit konzentriert.
Aber gut, sehen wir über die doch sehr stereotypische Verpackung hinweg und spitzen lieber unsere Ohren. Da schlägt uns mit der ersten Demo von Rebleeding ein ordentlicher Batzen groovigen Death Metals entgegen, der vor allem in Zusammenhang mit der grafischen Aufmachung durchaus eine Zuordnung zu Debauchery und Konsorten ermöglicht. Die Produktion ist ordentlich, besonders der Gitarrensound weiß zu gefallen und auch musikalisch geben sich die Bayern keine Blöße. Neue Impulse sind zwar nicht zu entdecken, aber immer wieder blitzen ein überraschendes Solo oder eine Rhythmusattacke auf.
Gerade in dieser musikalischen Nische muss man sich häufig mit ziemlich schlechtem Zeug rumschlagen. „Bounded In Flesh“ gehört zum Glück nicht dazu, dennoch werden sich Rebleeding noch gehörig strecken müssen, um es mit den großen des Genres aufnehmen zu können.