Immer wieder trifft man auf einheimische Bands, die außerhalb des metallischen Fokus liegen. Profanation aus Görlitz sind dafür ein gutes Beispiel. Mit „Lustful Screams Of Torture“ liegt mittlerweile ihr drittes Album bei Morbid Records vor. Außerhalb ihrer Heimat gehören sie trotz erfolgreicher Australien-Tour allerdings zum Underground.

Ihre Spielwiese ist der Death/Grind, also jede Menge vertrackter Rhythmen, Gegrunze und Gore. Irgendwo zwischen Suffocation und Fleshless wird dabei der technische Anspruch wunderbar mit krankem Gemetzel kombiniert. Vor allem die herrlich schrägen Einspieler (z.B. „Cut“ oder „Bed Sores“) erinnern an die tschechischen Vorzeige-Grinder.
Etymologisch betrachtet, lassen sich für 'profan' zwei Deutungen finden. Der Ursprung liegt in der Entweihung, Unheiligkeit, auf den die Sachsen sich sicher berufen. Allerdings gibt es eben auch noch die (jüngere) Bedeutung des Alltäglichen. Bezogen auf den riesigen Kosmos guter, unterschiedlichster Death/Grind Bands trifft leider die zweite Bedeutung zu.

Trotz sauberer technischer Umsetzung, wirklich hervorragendem Gesang und einer Produktion, die locker mit den Großen im Business mithält, kommt das Album nicht über den Status des Alltäglichen hinaus. Die Songs bieten leider nicht genügend Wiedererkennungswert und ähneln sich zu stark. In einer Reihe mit den wirklich bekannten Bands fehlt aber noch das eigene Trademark. Grindcore ist die Heimat der kranken musikalischen Ideen, bei Profanation fehlt die zündende Idee zur Eigenständigkeit allerdings noch.

Profanation · Lustful Screams Of Torture · 2007

Redaktion

verfasst von Furfighter
vom 15.04.2008

7 / 10

Playlist

01 - Uncurable Sickness
02 - Hand Of Doom
03 - Praise My Avantgardistic Cooking Art
04 - Cut
05 - Adrenaline Rush
06 - Impalement Travel
07 - Seals of Massacre
08 - Worship Me
09 - Bed Sores (Embrionic Death)
10 - How to Use a Human Being