So wirklich viele Infos zu den amerikanischen Grindern lassen sich nicht finden; also konzentrieren wir uns gleich auf die Musik: Mit unbändigem Hass prügeln sich die Jungs in 27 Minuten durch 17 Songs, halten sich also wie üblich im Grind ziemlich kurz. Das alleine ist ja erstmal noch kein Qualitätsmerkmal, viele Bands schaffen es auch in dieser kurzen Zeit richtig schön zu langweilen. Nicht so Magrudergrind.
Auffällig ist erstmal die extrem fette Verzerrung der Gitarren und das vergleichsweise abwechslungsreiche Arrangement der Lieder, was natürlich nur möglich ist, wenn man seine Instrumente beherrscht (keine Selbstverständlichkeit im Grind). Mit der extra Prise Crust, Thrash und Powerviolence ausgestattet, bewegen sich die Songs zwischen groovigem Gestampfe und wütender Raserei und sind natürlich genretypisch oft mit dem ein oder anderen Filmzitat versehen. Dass es dabei nicht unpolitisch zugehen kann, zeigt der letzte Song, der praktisch nur aus Zitaten von Gotteskrieger George W. Bush besteht. Als erfrischend lässt sich auch der Gesang bezeichen der im Gegensatz zu den im Grindcore typischen gutturalen Kehlkopfeskapaden von hohen Screams geprägt ist, die nahe an der Grenze zur Verzerrung liegen.
Magrudergrind sind sicher nichts für Freunde der anspruchsvollen, filigranen Musik. Jeder der auf aggressiven, fetten Grind mit politischer Note steht, wird hier allerdings ein Album finden, welches man doch öfter mal aus dem Schrank holt – und sei es nur, um die Nachbarn, Eltern, Mitbewohner oder sonstige dem Metal abgeneigte Lebewesen zu ärgern.