Achtung, es wird dreckig. Und düster. Sehr düster. „Unending Degradation“ ist das Debüt der finnischen Death Metal Band Krypts. Wobei Death Metal nur die eine Hälfte des widerlichen Treibens der Grabräuber ist. Die andere Hälfte besteht aus Funeral Doom, wie man ihn bei einer Band mit diesem Namen auch erwartet. Damit positionieren sich die Finnen in einer Ecke mit Bands wie Necros Christos und Sonne Adam.

Was das für die musikalische Ausrichtung bedeutet, kann sich jeder selber ausmalen: Stampfende Riffs, Midtempo, dissonante Melodiebögen und jede Menge Hall. Oben drauf gibt es eine ganzen Schippe vermoderte Rotzigkeit, die man ganz einfach erwartet. Die Erwartungshaltung ist es schließlich aber auch, die „Unending Degradation“ das Genick bricht. In diesem Genre kann man sich nicht auf die ausgetretenen Pfade verlassen und schon Kleinigkeiten bringen massive Abzüge. Das ist übrigens auch die große Gemeinsamkeit zwischen doomigem Death Metal und Turmspringen. So verzetteln sich Krypts oft in unnötig aufgeblasenen Songstrukturen. Das Material wirkt ganz einfach nicht so auf den Punkt kondensiert wie bei den Mitbewerbern.

So zieht sich das Album trotz der Spieldauer von „nur“ 38 Minuten spätestens ab der Hälfte, wenn man praktisch alles gehört hat, wie Kaugummi und die Songs verschwimmen zu einem großen Brei. Als Debüt mag das alles noch akzeptabel sein. Fans der oben genannten Bands dürfen gerne einen Blick riskieren, sollten aber nicht zu viel erwarten. Krypts werden sich noch gehörig strecken müssen, wenn sie bei den Großen mitspielen wollen.

Krypts · Unending Degradation · 2013

Redaktion

verfasst von Furfighter
vom 21.02.2013

6 / 10

Playlist

01 - Introeon: Perpetual Beyond
02 - Blessed Entwinement
03 - Open the Crypt
04 - Dormancy of the Ancients
05 - Inhale…
06 - The Black Smoke
07 - Day of Reckoning
08 - Beneath the Archaic