Keine Ahnung, was es mit der eigenwilligen Schreibweise auf sich hat, vermutlich damit man die Ketzer beim „Recherchieren“ (jaja, googeln...) besser findet. So erfährt man schnell, dass die Australier nach fünf Jahren ihr zweites Album veröffentlichen und vorher unter dem Namen Abortus unterwegs waren (auch ein geiler Name für einen Comic-Bösewicht). Geboten wird Death / Thrash der alten Schule, der zwar ordentlich gemacht, aber nicht zwangsläufig was für The Crown-Fans ist.
Das liegt nun nicht daran, dass Herratik nicht aus den Puschen kommen, „Compromise Gone“ ist ein Brett vor dem Herren, allerdings auch relativ stumpf. Dabei sollte man sich nicht vom ersten Song „Enough“ täuschen lassen, der mit einem melodischen Hauptriff und doppelläufigen Gitarrensoli noch den Eindruck von filigranem, durchdachtem Songwriting hinterlässt. Später rauscht das Material dann doch häufig unreflektiert vorbei. Zwar gibt es immer wieder Momente, in denen man aufhorcht, diese sind für ein knapp halbstündiges Album aber zu knapp gesät. Das liegt auch daran, dass Herratik öfter auf alte Thrash-Tugenden zurückgreifen, als etwas wirklich eigenes zu wagen oder mutiger in den Genres zu wildern.
Die Soundkulisse passt zum Songmaterial, ordentlich aber nicht oberste Güte. Das Schlagzeug drängt sich manchmal etwas stark in den Vordergrund, dafür hört man den Bass schön heraus. Herratik eignen sich vermutlich ausgezeichnet, um sich dabei live mit Kumpels und einem Bier die Seele aus dem Kopf zu schleudern. Letztlich fehlt „Compromise Gone“ aber die Qualität um sich einen dauerhaften Platz im Abspielgerät eurer Wahl zu sichern.