Im Untergrund sollen die 'leeren Götter' damals ein richtig großes Ding gewesen sein. Nach „internen Uneinigkeiten“, wie es immer so schön heißt, musste sich die frisch erspielte Fanbase allerdings erstmal ordentlich gedulden. Neun Jahre dauerte es, bis sich die Bayern wieder versöhnten und den Nachfolger zu „Disobedience“ einspielten, der jetzt vor mir liegt.

Der Ersteindruck überrascht nicht. Solider Death/Grind ohne große Besonderheiten. Ordentliche Produktion und saubere Gitarrenarbeit, gepaart mit Blastbeat- und Stampfattacken wissen durchaus zu Gefallen. Textlich geht es quer durch die Klassiker der täglichen Aufreger. Religiöse Starrköpfigkeit, Klimaerwärmung, Krieg und politischer Extremismus treffen auf 'Testosteron-Junkies' und den 'göttlichen Columbo'. Die lyrischen Ergüsse sind zwar nicht zu verstehen, dennoch freut man sich über Abwechslung von den üblichen Metzger-Themen. Etwas mehr musikalische Abwechslung hätte den Songs allerdings gut getan. Herausstechend sind eigentlich nur „Fuck Your Isms“ und „Music For The Masses“. Letzteres leider nicht im positiven Sinne. Eine zynisch, wütende Antwort auf den Castingwahn und musikalischen Verfall der Nation hätte noch krasser ablaufen können.

Im Gesamteindruck wirkt „Consumption is Freedom?“ zu routiniert, die Texte deutlich fieser, zynischer und abgedrehter als die Musik. So wundert man sich nach einer Stunde, wenn das Album mit seinen 29 Minuten Spielzeit bereits zum zweiten Mal durchläuft und man es nicht gemerkt hat. Kein gutes Zeichen, was den Wiedererkennungswert betrifft.