Der erste Blick auf das Logo und Cover des Debüt-Albums von Falloch löst vor allem eine Assoziation aus: Hey, das sieht doch genauso aus wie Agalloch! Auch der erste Höreindruck lässt Parallelen zwischen den amerikanischen Black/Doom Metallern und den schottischen Newcomern erkennen. Letztlich ist das Erstlingswerk der Schotten dann aber doch eher postmetallischen Strömungen und dem Shoegaze verhaftet und erinnert mit seinem Wechsel aus Black Metal und atmosphärischem Geklimper eher an Alcest oder Líam.

Auffällig ist die Menge an unterschiedlichen Elementen die Falloch in ihrer Musik unterbringen: Neben akustische und verzerrte Gitarren treten Flöten, Synthesizer, Klavierspiel, klarer, verzerrter und weiblicher Gesang. Die Verbindung gelingt Falloch problemlos, auch wenn sich (für einen Erstling typisch) dadurch der Eindruck von Lied zu Lied ändern kann und das Album so einen etwas inhomogenen Eindruck hinterlässt. Mal wirkt „Where Distant Spirits Remain“ eher melancholisch, dann wieder folkig. Gerade der klare Gesang ist ebenso wie der Flöteneinsatz etwas gewöhnungsbedürftig und kratzt doch teilweise leider an der Grenze zum Kitsch. Ein Eindruck, der wohl auch durch die erwähnte Sprunghaftigkeit des Albums verstärkt wird.

Die stärksten Moment des Albums liegen in seinen sehr schnellen und sehr ruhigen Momenten, z.B. am Intro und dem Gitarrensolo von „Beyond Embers And The Earth“ oder bei „Where We Believe“, wenn sich akustische und verzerrte Gitarren treffen und sich letztlich in rasendem Riffgewitter vereinen.

Letztlich ist den Schotten ein beeindruckendes Debüt-Album gelungen, auf dem es eine Menge zu entdecken gibt, dass aber auch noch einige kleinere Schwächen und Durchhänger aufweist. Alleinstellungsmerkmale kann man den Jungs sicherlich zuschreiben und so dürfte man bei gezielter Bündelung der einzelnen Ideen in Zukunft noch einiges von ihnen erwarten.

Falloch · Where Distant Spirits Remain · 2011

Redaktion

verfasst von Furfighter
vom 12.07.2011

7 / 10

Playlist

01 - We Are Gathering Dust
02 - Beyond Embers And The Earth
03 - Horizons
04 - Where We Believe
05 - The Carrying Light
06 - To Walk Amongst The Dead
07 - Solace