Man muss schon sagen, DevilDriver haben sich echt gemacht. Klar, wer es schafft, in Scrubs Erwähnung zu finden, kann so schlecht nicht sein. Auch wenn der neurotische Paketlieferant sie dort als Speedmetal anpreist, was so nicht stimmt (Schubladendenken sei Dank!), war nach dem Anspielen des genialen „Devils Son“ in der Serie klar: da muss man zumindest mal reinhören. Auch wenn mich die ersten beiden Alben nicht durchgängig überzeugen konnten, behielt ich die Band im Hinterkopf, vielleicht wird ja aus denen noch was richtig Gutes.
Nun meldet sich die Band mit dem sinnfreien Namen zurück und klingt – das vorweg – so hart wie nie. Auf synthetische Klänge, die noch auf den Vorgängern zu vernehmen waren, wird zum Glück verzichtet. Bereits beim verdammt starken Opener „Not All Who Wander Are Lost“ wird klar: hier regiert moderner, melodischer Thrash Metal. Der Anteil der ruhigeren Elemente wurde ebenso wie die Anleihen aus dem Hardcore stark reduziert, ganz verzichten DevilDriver jedoch nicht darauf, was den Songs spürbar zu Gute kommt. Dadurch wirken die messerscharfen Rhytmusattacken noch um einiges fieser nach und bleiben länger im Ohr hängen.
Schön auch, dass die Band melodiöser geworden ist, ohne Härte eingebüßt zu haben. Man sieht definitiv die Weiterentwicklung, die sowohl das Songwriting, als auch die technische Ausübung betrifft. Manchmal klingen mir jedoch einzelne Melodiebögen noch zu freundlich und scheinen nicht mit dem Gesang zu harmonieren. Auch hätte der eintönige, uninspirierte Rausschmeißer „The Axe Shall Fall“ nicht den Weg auf dieses Album finden brauchen.
Highlights finden sich auf der Scheibe jedoch zu Hauf, wie den Nackenbrecher „Horn Of Betrayal“, bei dem der Gesang im Refrain richtig Arsch tritt und die Fortschritte der Band exzellent aufzeigt. Aber auch Songs wie „These Fighting Words“, „Head On To Heartache“ oder „Tirades Of Thruth“ können voll überzeugen.
Wer also auf Neo-Thrash amerikanischer Art steht und sich mit Bands wie Trivium oder Machine Head anfreunden kann, dürfte hier bestens bedient werden. Für meinen Geschmack dürfen die Kalifornier gerne noch eine Schippe Hass drauflegen. Wenn der eingeschlagene Weg konsequent weiter verfolgt wird, sollte das nächste Album damit der absolute Kracher werden. Bis dahin gebe ich mich sehr gerne mit „The Last Kind Words“ zufrieden.