So 2007 ging es los mit dem großen Okkult-Rock-Doom-Revival. The Devil's Blood waren mit die ersten und konnten sich schnell mit ihren „Ritualen“ (denn Konzert ist ein zu langweiliges Wort) eine enorme Fanbase erspielen. Ein Jahr später folgten dann die schwedischen Ghost, die vor allem durch Kostümierung und hippe T-Shirt-Designs überzeugen konnten. Damit war der Damm gebrochen, an allen Ecken war wieder 60/70er Rock zu hören und die Labels fackelten auch nicht lange. Neben wahrhaft großartigen Neuentdeckungen wie Uncle Acid and the Deadbeats wurde auch viel Mittelmaß nach oben gespült (Graveyard, hust). Zu welcher Kategore Devil gehören, muss jeder selbst entscheiden, ihr 2011er Debüt „Time to Repent“ sorgte jedoch für soviel Zuspruch, dass Soulseller Records jetzt nochmal die längst vergriffene erste Demo „Magister Mundi Xum“ neu auflegt und gleich noch die Single „The Noble Savage/Blood Is Boiling“ dazupackt. Grund genug, nochmal einen genaueren Blick auf die Norweger zu werfen.
Musikalisch orientieren sich die Jungs an – Überraschung! - Black Sabbath. So zumindest ist es überall zu lesen. Die ersten Töne zeigen aber schon, dass Devil nicht einfach nur die großen Doomgötter imitieren wollen. Vielmehr fühlen sich die Norweger im klassischen Rock zuhause, der um ein paar Elemente des traditionellen Doom und Heavy Metal erweitert wird. Das klingt dann eher wie The Kinks als wie Electric Wizard. Hat man sich daran erstmal gewöhnt, machen Devil richtig viel Spaß, zumal die Jungs nicht zu ernst nehmen und auch vor Mitgröhl-Refrains nicht zurückschrecken, wodurch Songs wie „At the Blacksmith“ und „Spirit of the Cult“ sich schnell ins Gedächtnis fräsen.
Der Sound scheint dabei nicht verändert worden zu sein. Deutlich hört man die Unterschiede im Gitarrensound zwischen erste Demo und den beiden Single/Songs, wobei der knarzig-verschrobene Klang der ersten Songs etwas sympathischer rüberkommt. Die wirklich großen Melodien sucht man zwar insgesamt vergeblich, Spaß kann man hier aber definitiv haben, weshalb Devil es in meiner Anlage zu deutlich mehr Umdrehungen geschafft haben, als viele andere Genre-Vertreter. Wem „Time to Repent“ gefallen hat und wer nicht genug von 60/70er Rock bekommen kann, macht hier definitiv keinen Fehler. Zumal pseudo-okkultisches Gelaber Devil eben nicht im Vordergrund stehen. Weniger das Image scheint hier gepflegt zu werden und vielmehr die Freude an Musik.
Oder wie Gitarrist Stian es mal im Interview ausdrückte: „We are the missing link between rock and metal, without being a proto metal band. But of course a lot of kids gonna be disappointed if they think we’re some occult ceremony worshippers of ze occvlt. Fuck that. We’re in it for the fun and the music. And we’re not gonna change that.“