Traditionalisten aufgepasst: Deranged sind zurück und spielen unbeirrt wie eh und je eine Art Musik, in der die Brutalität das Filigrane schon vor langer Zeit vernichtet hat. Wenn sich hier zwischen vernichtetenden Riffgewittern eine Melodie findet, kann es nicht mehr als der hohe Schrei einer einzelnen Note sein, die versucht, sich aus dem stampfendem Würgegriff der Artgenossen zu befreien.

Zugegeben, die Schweden beherrschen den brutalen Death Metal amerikanischer Prägung perfekt. "The Redlight Murder Case" rast an den richtigen Stellen und lockert immer wieder das musikalische Geschehen durch fetten Groove auf. Die Entwicklung über die letzten vier Alben ist jedoch eher kosmetischer Natur. Etwas fettere Produktion, hier und da ein paar neue Riffs und Soli: so weit so gut. Ich würde mir im Vergleich mit den vier letzten Alben (abgesehen von der Produktion) nicht zutrauen, die Songs treffsicher den einzelnen Veröffentlichungen zuordnen zu können. Somit ist festzustellen: kennt man ein Deranged Album, kennt man alle. Damit reicht es in letzter Konsequenz, sich ein einzelnes Album für seine Brutal Death Sammlung auszuwählen.

Jene, die noch kein Deranged Album besitzen, dürfen bei Gefallen also gerne zugreifen, auch wenn sich diese 30 Minuten feinstes Gestampfe schneller abnutzen als Witze über Geistesgestörte...
"The Redlight Murder Case" ist wie Pizza zu einem stupiden Actionfilm am Sonntagabend. Lecker und unterhaltsam, liegt aber auf Dauer zu schwer im Magen und wird eintönig.