Deadly Carnage? Echt? Weil ein Blutbad ja auch friedlich ablaufen kann? Definitiv der brutalste Bandname nach The Killing Murders und Bloody Vital Fluid!
Puh, Entschuldigung, aber das musste raus. Schaut man über den etwas merkwürdigen Bandnamen hinweg, der ja sooo evil ist, entdeckt man eine Black Metal Band aus dem italienischen Untergrund, die mit „Sentiero II – Ceneri“ ihr zweites Album vorlegt. Der Stil der Band ist nicht so einfach festzuhalten. Den größten Anteil am musikalischen Geschehen hat sicher Black Metal, aber die Jungs bedienen sich auch im Ambient und Death-Metal.
Um das exemplarisch vorzuführen: „Parallels“, der zweite Song des Albums, ist mit seinem ruhigen Intro, den Clearvocals und hohem Strumming ein typisches Beispiel für viele Post Black Metal Stücke. Über „Epitath I“ wird es in „Epitath II“ dann zunehmend progressiv. Nur um dann „Growth And New Gods“ mit einen Grölpart und melodischem Black Metal Riff zu beginnen und wieder die Post-Rock-Gitarre auszupacken, was schließlich in dem ruhigen Ambientstück „Ceneri“ mündet.
Das kann man auf zwei Arten bewerten: Entweder freut man sich über die Menge, die es zu entdecken gibt, oder man lehnt es ab, weil zu viel passiert, ein roter Faden fehlt. Für die zweite Argumentation spricht sicherlich, dass Elemente oft eingeführt werden aber so schnell verschwinden, wie sie kommen. Wer sich über das Gebotene freut, liegt aber auch nicht falsch, denn Deadly Carnage sind keine schlechten Musiker, im Gegenteil: Drummer Marco ist fast schon zu schnell und präzise für rotzige Songs wie „Epitath I“.