Es war das Summerbreeze 2008, auf dem ich in Kontakt mit Dargolf Metzgore kam. Die sympathischen Schwaben nahmen an diesem Wochenende das Partyzelt beim Nachwuchswettbewerb auseinander und hinterließen bei mir einen bleibenden Eindruck, auch wenn sie nicht den ersten Platz belegten. So gut wie ihre 4-Song EP „Guts, Blood & Booze“ ist bei mir lange keine Promo EP weggekommen und der Gesamteindruck ließ keine Zweifel: Hier sind Enthusiasten mit richtig viel Herzblut dabei.

Ein Jahr später liegt nun ihr zweites Album vor (Apropos, wie komme ich an die erste Scheibe?) und meine Erwartungen liegen ziemlich hoch. Besonders wenn sich im Promozettel solche Sätze finden lassen: „Das neue Album „Blood Rush“ ist ein großer Schritt für die Band und den kompletten deutschen Death Metal.“ Können Dargolf dieses Versprechen halten oder nehmen die Jungs hier den Mund zu voll?

Beim ersten Durchgang ist man als Kenner der Vorgänger-EP fast ein bisschen enttäuscht, denn „Blood Rush“ kommt deutlich ernster daher. Grinse-Nummern wie „Horsecock In Tiny Mouth“ sucht man vergeblich. Außerdem wird nicht mehr stilsicher in allen Metalgenres gewildert. „Blood Rush“ ist deutlich als Death Metal zu identifizieren. Death Metal mit einer heftigen melodischen Note. Wer vergleichbare Bands sucht, hat es nicht einfach. Mit Kataklysm teilen sie sich die gesanglichen Wechsel zwischen tiefem Gegrunze und fiesem Gekeife; hinzu kommt in den schnelleren Momente eine gewisse melodische Ähnlichkeit zu Bands wie Fleshcrawl oder The Crown. Die virtuosen Melodie-Eskapaden, auf die sich Dargolf Metzgore immer wieder einlassen, finden sich im „normalen“ Death Metal jedoch kaum. Hier wird man eher an bessere Children Of Bodom-Zeiten oder hochkarätige Melodic Death Bands wie Soul Demise erinnert.

Die Schwaben scheinen mit „Blood Rush“ ihren Sound gefunden zu haben, der ihnen durchaus ein gewisses Alleinstellungsmerkmal sichert. Das Album klingt modern und frisch. Auch in der heutigen Zeit mit einer Unmenge an jungen und spielstarken Band stechen Dargolf Metzgore angenehm heraus, was nicht nur mit dem fetten Albumsound und der absoluten spieltechnischen Sicherheit zu erklären ist. Kritikpunkte gibt es kaum. Wirklich kritisieren kann man nur die knappe Spielzeit von 28 Minuten und dass sich vielleicht das ein oder andere Riff dann doch mal ähnelt.

Dargolf Metzgore · Blood Rush · 2009

Redaktion

verfasst von Furfighter
vom 29.11.2009

8 / 10

Playlist

01 - Victory
02 - Death By Dying
03 - Blood Rush
04 - Sea Of Blood
05 - Cook 'Em
06 - Bed & Breakfast
07 - Dominion Of The Unconquered