Ganz zu Anfang darf man Burial Vault gratulieren: So muss ein Death Metal Album abgemischt sein. Das Schlagzeug klingt modern, aber nicht übermäßig digital, die Gitarren sind perfekt im Raum verteilt und auch der Bass ist über weite Strecken individuell zu vernehmen. Schließlich sitzt das Organ von Sänger Raimund perfekt in der Mitte und überzeugt sowohl beim tiefen Growling als auch im Scream-Modus uneingeschränkt.
Schon beim ersten Hördurchgang fällt die große Variabilität der Band auf. Grob lässt sich „Ekpyrosis“ sicher zum melodischen Death Metal ordnen, dennoch variieren Burial Vault so gekonnt zwischen extrem schneller, fast schon blackmetalesker Geschwindigkeit, melodischer Verspieltheit und heftigem Gebolze, dass auch progressive Gemüter ihren Spaß haben dürften.
Fast kein Song endet so, wie er begonnen hat und das ist definitiv die große Stärke des Albums. Manchmal übertreiben es Burial Vault aber auch und verlieren sich dann in viel zu fröhlichen Melodien, die so gar nicht zum aggressiven Rest der Platte passen wollen und den Hörer brutal aus der bisher geschaffenen Atmosphäre reißt.
Will man sich also einen ersten Höreindruck verschaffen, sollte man „Icon of Indignity“ geflissentlich auslassen und sich lieber „Genesis. Trinity. Carnage“ oder „Weapons Without a Choice“ zu Gemüte führen: So viel Abwechslung bringen andere Bands nicht auf 3 Alben unter. Mit ein bisschen Feintuning beim Songwriting und dem konsequenten Aussieben fröhlicher Melodien ist von Burial Vault noch einiges zu erwarten.