Italien war bei mir bisher neuronal immer mit Black oder Power Metal verknüpft. Um so erfrischender war meine Bekanntschaft mit The Modern Age Slavery auf dem Way Of Darkness 2009. Die erst 2007 ins Leben gerufene Formation hat sich einem Gemisch aus Brutal Death Metal und Hardcore-Elementen verschrieben, das immer wieder mit Thrash-Einlagen aufgepeppt wird.

Der Name "The Modern Age Slavery" ist nach Bandaussage "inspired by Giovanni Berselli's [vocals] work at a research center that built anthropomorphic robotic hands and artificial muscles." Tatsächlich findet man in den Songs auf "Damned To Blindness" der Italiener immer wieder maschinell wirkende Rhythmik-Einsprengsel und thematische Anspielungen in diese Richtung, so dass das Konzept gelungen umgesetzt wurde.

In "A Desert To Die For" beweisen die Jungs jedoch auch, dass sie gute Melodien zocken können, wobei mich die Spielweise manchmal an die Österreicher Thirdmoon erinnert. Im Tempo variabel wechseln sie zwischen groovender und schleppender Rhythmik zum Speedblast und gehen ansatzlos zu "Vile Mother Earth" über. Wirklich grandios!

Giovanni Berselli vermag ebenfalls auf ganzer Linie zu überzeugen, wenn er mit seiner Stimme in allen Lagen schreit und grunzt was das Zeug hält. Da steckt jede Menge Herzblut drin. Das Material auf "Damned To Blindness" ist im Großen und Ganzen sehr homogen und es gibt, abgesehen von "Red Lines Of Obsessions", kaum qualitative Ausreißer nach unten. Das ist bewundernswert für so eine junge Band und findet meinen ausgesprochenen Respekt.

Der Track "The Modern Age Slavery" zeigt in Despised Icon-Manier, was nach oben hin für die Italiener möglich ist. Wenn das Nachfolge-Album durchgängig in dieser Brutalität und Intensität gehalten ist und im Songwriting noch eine Schippe draufgelegt wird, dann können die fünf Jungs in Zukunft wirklich was reißen. Riskiert doch einfach mal ein Ohr, es lohnt sich!