Seit 25 Jahren stehen Monster Magnet für drogeninduzierten Stoner Rock und haben das Genre entscheidend mitgeprägt. Dabei waren die Amis trotz (oder gerade wegen) ihrer kommerziellen Erfolge nie so wirklich ein Teil der Stoner / Metal-Szene und werden im Gegensatz zu Hawkwind, Kyuss oder Sleep gerne mal vergessen, wenn über die Entstehung des Stoner-Genres diskutiert wird.



An dieser Stelle soll aber nicht zum Thema Monster Magnet missioniert werden. Für mich stand einfach fest, dass ich mir keine Band entgehen lassen werde, die zu meiner musikalischen Frühprägung beigetragen hat. Vor allem nicht, wenn sie in meiner Heimatstadt aufspielt..



Die Einstimmung übernahmen an diesem Abend Church of Misery, ein japanisches Doom-Quartett, das auch schon seit 1995 unterwegs ist. Während Monster Magnet wohl nie auf einem extremen Metalfestival spielen werden, könnte man sich Church of Misery auch gut auf dem Party.San vorstellen. Die Riffs kommen schon aus der Black Sabbath-Ecke, der Gesang von Hideki Fukasawa würde dagegen auch bei ganz üblem Sludge eine gute Figur machen. Das ziemlich gemischte Publikum nahm den harten Doom-Brocken äußerst wohlwollend auf und machte sich schon mal locker für die Hauptattraktion.



Pünktlich um 22 Uhr (netter Service für alle Werktätigen) standen dann Monster Magnet auf der Bühne und das Werk 2 war bis auf den letzten Platz gefüllt. Im Vorhinein hatte man schon vernehmen können, dass die Amis ihr neues Album „Last Patrol“ pushen wollten und das Album in seiner Gesamtheit spielen würden. Meister Dave bestätigte diese Befürchtung schließlich mit den Worten „You've gotta sell this shit man!“ und damit war die Diskussion auch schon beendet. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Das neue Album ist durchaus eine gute Scheibe geworden, dennoch war ich sicher nicht der einzige, der sich mehr auch ein paar Songs von „Spine of God“ oder „Dopes to Infinity“ gewünscht hätte.

Monster Magnet
Monster Magnet

Wer vorher Bedenken hatte, ob es die alten Monster Magneten noch drauf haben, dürfte eines besseren belehrt worden sein. Dave Wyndorf ist sicher kein junger Hüpfer mehr und passt auch nicht mehr in seine alten Lederhosen, den dreckigen Rock mit psychedelischer Schlagseite beherrscht der alte Rocker aber immer noch.

Als Zugabe erklangen schließlich doch noch drei altbewährte Klassiker („Dopes to Infinity“, „Powertrip“ und natürlich „Space Lord“). Zeigte sich das Publikum bis dahin etwas gespalten ob der vollständigen „Last Patrol“-Performance, gab es jetzt kein Halten mehr. Sogar ein süßlich-grüner Geruch war plötzlich zu vernehmen. So hinterließen Monster Magnet einen positiven Eindruck, gaben sich motiviert und zogen sauber ihr Set durch, ein bisschen mehr Überraschung im Set hätte dem Auftritt aber sicher gut getan.