1999 in Osnabrück gegründet, waren Inbreed, Aborted Divinity, kurz: I.A.D., seit 2007 gute sechs Jahre lang inaktiv. Jetzt kommen sie mit ihrem ersten, selbstbetitelten Full-Length und neuem Heimathafen in Petrosani, Rumänien zurück und zeigen eindrucksvoll, wo Anknüpfungspunkte zwischen Death, Doom und Black Metal bestehen. Dabei ist und bleibt ihr Steckenpferd der Black Metal. Sei es das Image, die Ausdrucksform oder die musikalische Kraft, die dahinter steckt. Wir haben mit Gründungsmitglied und Drummer Erlend "A.D.D." Kappl über die neue Platte, seine Wurzeln und den schwarzmetallischen Untergrund gesprochen.



Hallo Erlend. Danke, dass du für dieses Interview Zeit gefunden hast. Du bist schon lange im Metal verwurzelt und selbst seit Jahren in der Musikszene aktiv. Musik ist einem ständigen Wandel unterworfen und bringt immer wieder neue Richtungen hervor. Was bedeutet für dich dabei Metal und was hält dich in dieser Szene?

Ich selbst bin seit 1990 in der Death und Black Metal-Szene dabei und habe im Jahr 1995 ein paar Projekte gestartet, womit ich schließlich auch in die Musikerszene verwickelt war. Diese ganzen neuen Mischungen aus der heutigen Metal-Welt bedeuten für mich so gut wie gar nichts. Sehr selten habe ich diesbezüglich etwas interessantes gehört. Es ist ein Wandel in die falsche Richtung und dieser Wandel ist nichts anderes als ein sehr schlechter Trend, der den alten Kultus zerstört. Da ich Black/Death Metal spiele und fühle, kann ich natürlich nur für diesen Bereich sprechen. Doch allein in dieser Sparte gibt es viele falsche Mischungen. Black Metal ist für mich evil, düster, sick, morbid und kompromisslos. Das kann man meiner Meinung nach entweder mit Death oder Industrial-Elementen mischen. Dabei ist nichts besser als der Old-School, sei es Black Metal, Black/Death Metal oder Satanic Death Metal.
Bands wie Deicide, Morbid Angel, Incantation oder Vital Remains sind für mich keine Death Metal Bands, sondern gehören zum Black Metal. Der Begriff Metal ist dabei sehr relativ. Für mich gibt es lediglich Black Metal, Black/Death Metal oder Satanic Death Metal. Mit diesen Richtungen kann ich mich identifizieren. Das ist genau mein Spiegelbild, es ist mein Lebensstil und genau das hält mich in dieser Szene. Ich kenne viele Kids, die der Meinung sind, dass sie, wenn sie noch schneller werden als die schnellste Band der Welt, super cool sind. Halt, verdammt, das ist kein sportlicher Wettbewerb. Für diese Leute kommt der technische Aspekt der Musik an erster Stelle und sie vernachlässigen den Rest des Aufbaus. Dabei verlieren sie jegliches Gefühl, doch Black Metal ist vor allem Gefühl! Beim Black Metal muss die Musik mit dem Konzept und mit dem Gesang im Einklang stehen. Manche sind so besessen, dass sie sich lieber selber belügen nach solchen Mitteln wie Drum-Computer oder anderen künstlichen Programmen greifen. Nur, um schneller als der andere zu sein. Ich finde das armselig! Es geht ihnen nur darum zu zeigen, wie toll sie sind und wie schön und schnell sie spielen können. Alles andere wird dadurch in die Ecke gedrängt.
Black Metal hat in meinen Augen Geist, Gefühl und Konzept. Dann gibt es die andere Sorte von Leuten, die versucht, besser als das Original zu sein. Die denken nicht einmal daran, dass sie einfach lächerlich sind und keine eigenen Ideen haben. Das sind nur Nachmacher. Für diese Schichten empfinde ich lediglich Abscheu. Sowas existiert für mich gar nicht. Und der allerneuste Trend von diesen Kids ist es, auf Facebook "Likes" um jeden Preis zu sammeln. Haha, das ist einfach nur lächerlich.



Du hast I.A.D. im Jahr 1999 in Niedersachsen gegründet, was sich bis 2013 zu einem rumänisch-deutschen Projekt entwickelt hat. Wie kam es dazu und was verschlug dich in erster Linie nach Rumänien?

Genau, I.A.D. wurde 1999 in Osnabrück von mir gegründet. Da ich 2006 geschäftlich nach Rumänien ging, habe ich die Band bis 2011 auf Eis gelegt und hatte bis dato nie daran gedacht, dieses Projekt noch einmal neu zu beleben. Doch da diese Musik einfach ansteckend ist, konnte ich nicht ohne und habe wieder angefangen, mich damit zu beschäftigen. Anfang 2010 begann ich gemeinsam mit Occult Overdose eigene Ideen zu sammeln, die wir damals jedoch leider nicht wirklich aufnehmen konnten. Ende 2010 habe ich dann in Rumänien zwei Pseudo-Rockstars kennengelernt, die aber weder das Black Metal-Konzept, noch I.A.D. als Band verstanden haben. Die musste ich sofort wieder aus dem Projekt hinauswerfen. Anfang 2011 traf ich dann zum Glück "Amen", mit dem ich zu 100% im Einklang war. Er erschien mir sofort als der perfekte Gitarrist und Sänger für I.A.D.. Durch einen Zufall haben wir drei Monate später Sick6six getroffen, der auch sofort zu uns passte. Somit war I.A.D. wieder zurück ins Leben gerufen.

Du bist selbst häufig arbeitsbedingt in Petrosani (RO) unterwegs und hattest somit 2013 auch einige Male die Chance, mit I.A.D. in Rumänien unterwegs zu sein. Dennoch kennst du auch die deutsche Metalszene gut. Würdest du sagen, dass sich die Metalszenen zwischen Deutschland und Rumänien stark unterscheiden?

Zwischen Herbst 2012 und Mai 2013 haben wir viele Gigs in Rumänien gehabt, unter anderem auch als Opener für Absu in Bukarest. Zudem hatten wir auch eine Minitour, während der wir zwischen April und Mai 2013 in Rumänien und Ungarn getourt sind. Dadurch ergab sich die Gelegenheit, mehrere Städte mit Metalpotenzial zu besuchen und dort zu spielen. Die Bukarester bleiben auf jeden Fall an erster Stelle. Es ist ein tolles Publikum, obwohl die Leute dort sehr verwöhnt sind, denn in der Hauptstadt finden wöchentlich Metalgigs statt. Überraschenderweise wurden wir auch in Hermannstadt (Sibiu) sehr gut empfangen. Lediglich Klausenburg war sehr, sehr enttäuschend, denn das Publikum war dort absolut lustlos. Die haben keinerlei Interesse gezeigt, weder einen guten Sound hinzubekommen, noch uns als Künstler zu respektieren; drei Monate später hat der ganze Scheißladen dicht gemacht, kein Wunder...
Ich würde sagen, dass die Szene in Deutschland aufgeteilt ist, je nach Metalrichtung. In Rumänien gibt es nur Metal und fertig. Es gibt keinen wirklichen Black Metal, Death Metal oder so etwas. Es gibt lediglich Metal, was für mich sehr traurig ist. Die kennen die Underground-Schicht gar nicht, die wurde von 99% der Metalheads einfach übersprungen. Ich hasse solche Typen, die den Underground ignorieren. Jede Metalrichtung hat ihre ganz eigene Geschichte, die Underground heißt. Wenn man diese Geschichte nicht kennt und sogar ignoriert, hat man nichts verstanden und auch keine Ahnung.



Wie siehst du die Möglichkeiten, in Rumänien eine erfolgreiche Metalband aufzubauen und was würde für dich erfolgreich bedeuten?

Ich würde sagen, dass man in Rumänien sehr viele Beziehungen haben muss, um Erfolg zu haben. Wenn du keine Beziehungen hast, guckt dich absolut keiner an. Ach, und wenn du erfolgreich sein willst, musst du irgendeinen Mainstream-Scheiß spielen, damit dich die Leute akzeptieren. Auch wenn du gute Musik machst, aber nicht im aktuellen Trend liegst, kommt es nicht an. Heute schaut man nur noch, wie viele "Likes" eine Band auf Facebook hat und danach wird beurteilt. Es ist einfach nur TRAURIG. Ich wurde sogar darauf angesprochen, warum ich mit I.A.D. keine "schöne" Metal-Mucke mache. Hahahahaha, WTF. Du kannst dir dann vorstellen, was in deren Köpfen vorgeht und dass die nichts verstehen! Derzeit gibt es in Rumänien eine trendige Thrash Metal-Welle. Urplötzlich spielen viele, die vor ein paar Jahren noch Black, Death oder Grind gespielt haben, nun Thrash. Es gibt jetzt hunderte Thrash-Projekte. Eine andere traurige, jedoch wahre Geschichte kann unser Gitarrist "Amen" erzählen. Vor gut drei Jahren, als Black Metal gerade gut lief, hat er einen alten Kumpel gefragt, der sonst nie Black Metal mochte und meistens Power Metal gespielt hat, wieso er denn gerade jetzt Black Metal spiele. Seine Antwort war: "Nun, jetzt ist Black Metal Trend und man kann damit Geld verdienen. Ansonsten mag ich Black Metal immer noch nicht". Wie kann man denn nur so falsch sein!? Solche Typen haben diese Szene kaputt gemacht und müssen schnell verschwinden. Ich hasse diese Art Menschen! Ich sehe trotz alledem eine kleine Hoffnung auf Besserung in Rumänien. Es gibt noch ein paar Typen die true sind und die haben auch noch ein Wörtchen mitzureden.


Die Songtitel auf "Inbreed, Aborted Divinity" klingen naturgemäß sehr martialisch und düster. Womit beschäftigt sich I.A.D. thematisch? Worum geht es in euren Songs und was ist das Konzept hinter "Inbreed, Aborted Divinity"?

Schon seit Gründung der Band war es so, dass die Songtitel von I.A.D. mit der Musik im Einklang stehen mussten. Somit handeln sowohl die Texte als auch die Titel von einer dämonischen Legion, die Menschenscheu ist. Diese Legion verfolgt die Katharsis bis hin zur Apokalypse und auch darüber hinaus, da sie mit Hilfe des Teufels die Apokalypse überleben können. Die Songs beschäftigen sich in erster Linie mit den Themen Hass, Apokalypse und Teufel. Darüber hinaus verarbeiten wir jedoch auch Themen wie Antithese, Psychologie, Realität und Natur, die dann im Rahmen eines Albumkonzeptes miteinander verbunden werden.


Ursprünglich habt ihr einen stärkeren Black Metal-Sound verfolgt, jetzt finden sich aber deutliche Spuren von Doom und Death Metal in euren Songs. War das eine bewusste Entwicklung, oder hat sich das durch die neuen Mitglieder und deren Einflüsse ergeben?

Schon seit der Gründung der Band war das Konzept klar festgelegt. Sogar auf unserem allerersten Flyer steht "Death/Black Metal Art". Somit waren wir noch nie eine klassische Black Metal oder Death Metal Band. Bereits auf dem ersten Demo waren langsame, doomige, gar morbide Parts kombiniert mit Death und Black Metal zu finden. Zugegeben, der Black Metal war dominanter auf den anderen Alben, jedoch gab es auch hin und wieder eine Death Metal-Stimme. Viel mehr war der Sound der ersten Veröffentlichungen noch blackiger. Für das neue Album habe ich entschieden, nur eine Stimme aufzunehmen und bin der Meinung, dass das besser zu der Musik und dem Konzept passt. Natürlich hat der Wechsel der Mitglieder auch einen Einfluss auf das Ganze, jedoch wurde die Essenz stets beibehalten. Die oben genannten Elemente haben wir schon immer in unserer Musik gehabt und die werden auch auf den neuen Scheiben zu hören sein.


Was sind die Haupteinflüsse für I.A.D.? Ihr habt für die aktuelle Platte "Freezing Moon" von Mayhem gecovert, dankt in den Credits aber auch Bands wie Deicide, Dordeduh und Absu.

Auch nach 23 Jahren liebe ich immer noch Beherit, Blasphemy, Deicide, Incantation und Mayhem. Diese Bands haben mich sowohl musikalisch als auch vom Image her sehr inspiriert. Das Album "Legion" von Deicide war für mich etwas unheimliches damals. Als dann 1994 "De Mysteriis Dom Sathanas" erschien, mit Attila am Gesang, war ich besessen. Die beiden Alben haben mich sehr, sehr beeinflusst und stellen für mich zwei monumentale Alben dar. Ich würde aber sagen, dass "De Mysteriis Dom Sathanas" der Haupteinfluss von I.A.D. ist.
Deicide habe ich jetzt schon neunmal live gesehen, und ich hatte viermal die Ehre, mit Glen Benton sprechen zu können, was gar nicht so einfach ist, denn alle die ihn kennen wissen, wie schwierig er ist. Danach habe ich immer eine gewisse Energie und Hoffnung verspürt, nie damit aufzuhören, diese Musik zu spielen. Mit den Jungs von Dordeduh sind wir befreundet und verstehen uns gut. Das sind wirkliche Profis. Wie schon erwähnt, konnte ich mich nach dem Gig mit Absu, sowie auch damals 1996 in der "Zeche Carl" in Essen, sehr lange mit Proscriptor McGovern unterhalten.



Für "Inbreed, Aborted Divinity" hattet ihr kein festes Studio zur Verfügung und musstet alles in Eigenregie erarbeiten. Wie ist die Platte entstanden und wo habt ihr alles aufgenommen?

Die Platte habe ich gemeinsam mit Sick6six aufgenommen und er hat später den Mix gemacht. Ich habe selbst ein "mobiles" Studio, das "Diabolical Deluge Studio", welches jedoch seit 1999 nur für I.A.D. bestimmt ist. Über die Jahre habe ich natürlich einiges an neuem Equipment kaufen müssen, da immer wieder mal etwas kaputt geht. Mit den neuen Gerätschaften kann man leider den alten Underground-Sound nicht mehr wirklich erzielen. Dennoch bin ich mit dem Sound und dem Endprodukt sehr zufrieden. Ich habe viele Alben gehört, die in super High-Quality-Studios aufgenommen wurden und der Sound ist teilweise sehr billig und künstlich. Bevor man tausende von Euros für ein teures Studio ausgibt, bei dem einen dann der Endmix nicht gefällt, kann man das Geld lieber gleich in ein eigenes Studio investieren. Über die Zeit lernt man schon, den richtigen Sound für sein Projekt zu schaffen. Zudem ist es auch ein Vorteil, dass man auf diese Weise die Zeit nicht so sehr im Nacken hat.


Wer zeichnete sich für das Artwork verantwortlich?

Die Ideen dazu kamen hauptsächlich von Sick6six und mir. Sick6six hat diese dann selbst aufs Papier übertragen, was meiner Meinung nach sehr gut gelungen ist.


Derzeit seid ihr bei "Fog of The Apocalypse" unter Vertrag - sind für die Zukunft neue Veröffentlichungen geplant?

Ein Vertrag in dem Sinne ist es nicht. Man kann es eher als eine Zusammenarbeit verstehen, die seit 2003 besteht. Lord Asgaqlun (Anm. d. Red.: Alexander Kies: Caedes, Ex-Andras, Ex-Dunkelgrafen) ist ein sehr seriöser Typ. Für 2014 gibt es selbstverständlich schon Pläne. Derzeit schreiben und sammeln wir Material für ein neues Album. Es soll eine Platte mit vielen Besonderheiten werden und ich hoffe auch nachwievor mit Lord Asgaqlun arbeiten zu können.



Wo liegt eigentlich der Hauptsitz von I.A.D.? Ist es wahrscheinlicher Konzerte in Rumänien zu sehen, oder kann man auch auf Auftritte in Deutschland hoffen?

Da ich fast Dreiviertel des Jahres in Deutschland bin, würde ich dort auch immer noch unseren Hauptsitz sehen. Dort wurde die Band schließlich auch gegründet. Zurzeit sind wir jedoch sehr weit verstreut. Occult Overdose wohnt beispielsweise bei Münster, Amen lebt derzeit in Temesburg, wo er als IT-Manager arbeitet, Rovescu ist Musiklehrer in Oradea und Sick6six wohnt in Uricani, obwohl er in Petrosani als Lehrer angestellt ist. Da haben leider nicht immer alle zeitgleich frei, weshalb wir uns zurzeit einen Live-Gitarristen zur Seite gezogen haben. Am 21.11.2013 haben wir in Kronstadt gespielt und am 22.11.2013 in Temesburg. Es wäre schon mal wieder Zeit für Auftritte in Deutschland. Der letzte Gig in alter Besetzung fand 2003 in Salzgitter statt. Es ist auf jeden Fall etwas geplant. Höchstwahrscheinlich werden wir im März oder April drei Konzerte in Deutschland geben können.


Du warst nebenbei noch bei Gothic, einer sehr bekannten rumänischen Metalband, tätig. Ist es nicht manchmal schwierig, mehrere Bands unter einen Hut zu bekommen?

Das stimmt, Gothic sind sehr bekannt. Wenn ich mich nicht täusche, müsste es sogar die erste Metal-Band aus Rumänien sein. Schon kurz nach meiner Ankunft in Rumänien wurde ich von Gothic angesprochen. 2006 habe ich dann mit den Jungs mehrere Gigs in Bukarest, Temesburg und am schwarzem Meer gespielt. Danach habe ich mit Alin (Anm. d. Red.: Alin Petrut, Gründungsmitglied, Sänger und Gitarrist von Gothic) zwei Songs aufgenommen, da alle anderen mehr oder weniger die Band verlassen hatten. Nur ein Song von den beiden wurde bisher veröffentlicht. Für mich war das Ganze mehr "just for fun", da ich diese Metalrichtung nicht wirklich mag und auch nicht geplant hatte, mich hundertprozentig dafür einzusetzen. Danach ist auch Alin irgendwo nach Temesburg abgehauen. 2008 habe ich dann in Temesburg wieder mit Gothic gespielt. Ende 2010 wurde ich erneut gefragt, ob ich ein paar Gigs mitspielen will und ob ich als festes Mitglied einsteigen möchte. Wir haben zwei Mal geprobt, jedoch es hat es nicht so geklappt, wie ich mir das vorgestellt habe, außerdem wollte ich sowieso mit I.A.D. einen Neuanfang wagen, was dann im Januar 2011 auch geschah. Es ist sehr schwer nebenbei bei Gothic zu spielen, denn ich habe mein Geschäft, wovon lebe ich und zudem meine eigene Band. Die Jungs von Gothic sind sehr oft unterwegs, was dazu führte, dass wir uns nur selten treffen konnten. Wir hatten ein Jubiläums Event, "20 Jahre Gothic", bei welchem I.A.D. als Opener gespielt haben. Wir waren in diesem Rahmen in mehreren Städten in Rumänien unterwegs und ich habe pro Abend sieben Songs mitgespielt. Nach dieser kleinen Tour wurde ich erneut gefragt, ob ich nicht als festes Mitglied einsteigen will, jedoch habe ich das ablehnen müssen, da ich mich zu 100% auf I.A.D. konzentrieren will. Diesen Sommer habe ich den Jungs nochmal auf dem "Best Fest Festival", auf dem auch Tiamat gespielt haben, ausgeholfen.


Sänger und Gitarrist Rovescu dankt in den Credits Galder (Thomas Rune Andersen) von Dimmu Borgir. Symphonischer Black Metal gehört ja eher nicht zu euren Einflüssen und Underground kann man zu den Norwegern auch nicht gerade sagen. Wie kommt es zu dieser Danksagung?

Das ist eine sehr lange Geschichte. Rune war ein Grund für Rovescu am Konservatorium zu studieren und Gitarrenlehrer zu werden, was er auch geschafft hat. Er ist jetzt Lehrer an der Hochschule in Oradea. Deshalb der Gruß.
Nein, ein Einfluss ist das auf keinen Fall. Solch einen Einfluss gibt es nicht. Dimmu Borgir bezeichne ich sowieso nicht als Black Metal. Die einzige Symphonische Black Metal Band die ich mag, bzw. das einzige Album, ist "The Art of Dreaming" von Golden Dawn aus Österreich. Alles andere finde ich sehr übertrieben und sehr künstlich.


Schaut man sich das Inlay der aktuellen Platte an, gibt es von jedem ein Foto, nur Gitarrist Amen wird nicht dargestellt. Ist euer Gitarrist so kamerascheu?

Er ist ein Typ, der nicht gerne im Rampenlicht stehen will. Er mag es sehr im Hintergrund zu bleiben und ist ein absoluter Underground-Mensch, im wahrsten Sinne des Wortes, nur nicht vom Outfit her. Diese Lichtflamme ist genau sein Spiegelbild.



Ihr schreibt, dass die Platte sich an den "True Underground" richtet. Was bedeutet für dich Underground und wann ist eine Band nicht mehr im Underground verhaftet? Und sind Bands, die nicht mehr Underground sind, etwas Negatives für dich? Gothic haben erst jüngst den "Rock`n Iasi"-Preis bekommen. Bricht das für dich mit dem Underground?

Ich bin der Meinung, dass Black Metal nicht für alle geeignet ist. Black Metal geht über Metal hinaus. Black Metal ist eine Lebenseinstellung und bringt eine sehr wichtige Geschichte mit sich, welche die Metalszene sehr bewegt hat. Wenn man die nicht kennt, kann man nicht über so etwas wie Underground und Black Metal sprechen. Black Metal kann nicht schön, cool oder sonst etwas sein. Black Metal ist böse, krank, dämonisch, morbid und kompromisslos. Im Black Metal ist nichts zufällig. Black Metal wurde anfangs von vielen belächelt, bespuckt und ignoriert. Sogar die großen Labels haben zu Beginn der Neunziger viele Black Metal-Alben aus dem Programm genommen, da es zu dem Zeitpunkt kein Trend war. Heutzutage machen sie riesige Umsätze damit. Nur diejenigen, die zu jener Zeit in der Szene aktiv waren, wissen was Underground ist und was ich wirklich meine. Es gibt große und erfolgreiche Bands, die immer noch wie am Anfang den Underground unterstützen und respektieren. Das äußert sich dadurch, dass sich diese Leute immer noch für die Musik interessieren, Platten und Merch kaufen und auch zu den "kleinen" Gigs kommen. Auch wenn diese Bands oft keinen guten Sound haben und sich mal live verspielen, etc.. Durch diese Unterstützung wird der Underground am Leben gehalten. Deshalb ist unsere Platte in erster Linie diesen Leute gewidmet! Das bedeutet für mich Underground.
Es geht nicht unbedingt um eine bestimmte Band. Hut ab für Bands, die es geschafft haben erfolgreich zu sein, die davon leben können. Diese Bands müssen Platten verkaufen und live spielen, um sich durchs Leben zu boxen. Wenn ich aber so etwas höre, wie "nun, jetzt ist Black Metal Trend und man kann gutes Geld einnehmen. Ansonsten mag ich Black Metal immer noch nicht", könnte ich ausrasten. Solche Leute haben da nichts verloren. Die haben keine Ahnung von Black Metal und denken nur ans Geld, laufen dem Trend nach und wollen um jedem Preis Rockstars werden. Die gehören einfach nicht zur Szene und sollten schnellstmöglich verschwinden.
Gothic ist ein anderer Stil, die haben mit dem ganzen Black Metal-Kultus nichts zu tun. Die haben eine ganz andere Einstellung, das sind alles Metalheads und Rocker.


Vielen Dank für das Gespräch. Die letzten Worte gebühren dir!

Ich danke dir vielmals für dieses Interview! Ich möchte mich bei allen bedanken, die uns über die Jahre unterstützt haben, unseren Hatern mein Beileid aussprechen und allen Trendis absolut keine Sympathie zeigen.