2003 sollte das Jahr des bisher besten Arch Enemy Albums werden. Bevor mich jemand steinigt, hört meine Kunde:
"Anthems of Rebellion" ist das zweite Album nach "Wages of Sin", welches Frontfrau Angela Gossow einsingt. Schon beim Vorgänger hat mich die immense Power dieser Dame beeindruckt, wovon sich so manch männlicher Kollege 'ne Scheibe abschneiden sollte. Auch in diesem Album schreckt Angela nicht davor zurück, sich die Seele aus dem Leib zu brüllen. Erfürchtig und teilweise beängstigend dröhnen die Worte "We Will Rise" in die Ohren, begleitet von den Gitarrenbrüdern Michael und Chris Amott. Die beiden verstehen es einfach, langsames melodisches Riffing mit hartem Geknüppel zu arrangieren. So wartet das Album mit "End Of The Line" teils melancholisch und mit "Despicable Heroes" teils erdrückend aggressiv auf.
Erstklassige Arbeit verrichtet Mr. Erlandsson an der Schießbude. Ähnlich wie beim Vorgängeralbum gelingt der Spagat zwischen Groove und Geschwindigkeit: Midtempo, Highspeed und rein in den schleppenden Chorus - das Ganze wirkt sehr abwechslungsreich und keineswegs überladen!
Was macht das Album zu etwas Besonderem? Nun gut, erst einmal wirkt das gesamte Paket etwas besser abgestimmt, als "Wages of Sin". Der Sound ist noch eine Spur satter geworden und wirkt harmonischer. Zweitens sind auf diesem Album ausschließlich eigene und neue Songs zu finden. Drittens brachte dieses Album den Durchbruch für Arch Enemy in Japan.
Liedempfehlung: Prinzipiell alle, wobei meine Favoriten eindeutig "Instinct", "Leader Of The Rats" und der mittlerweile zum Evergreen gewordene Song "Dead Eyes See No Future" sind. Dazu noch ein kleiner Tipp: An einem sonnigen Sommertag mit 150 über tschechische Landstraßen heizen und Anthems of Rebellion anwerfen.
Ich vergebe hier die volle Punktzahl! Gründe: Eingängige Melodien, die sogar beim ersten Reinhören haften bleiben. Die Songs sind von Anfang bis Ende durchdacht. Die Soloparts wirken nicht wie hingeworfen á la "Friss oder Stirb".
Schon allein, weil es meiner bescheidenen Meinung nach das beste Arch Enemy Album bisher ist, hat Anthems of Rebellion alle 10, wenn nich sogar 11 Punkte verdient.

Arch Enemy · Anthems of Rebellion · 2003

Redaktion

verfasst von Jason
vom 15.01.2007

10 / 10

Playlist

01 - Tear Down The Walls (Intro)
02 - Silent Wars
03 - We Will Rise
04 - Dead Eyes See No Future
05 - Instinct
06 - Leader Of The Rats
07 - Exist to Exit
08 - Marching On A Dead End Road (Instr.)
09 - Despicable Heroes
10 - End of the Line
11 - Dehumanization
12 - Anthem (Instr.)
13 - Saints and Sinners