Liebe Metal Impetus- Leser, die 50 €-Frage: In welchem thematischen Rahmen bewegt sich das Ptahil-Album "For His Satanic Majesty's Glory"?
A: Satan
B: Teufel
C: Luzifer
D: Mephistopheles
Ich löse DABC und verspreche, dass der musikalische Aspekt tatsächlich mehr bietet.
Ja, der Fürst der Finsternis hat es den Amerikanern Ptahil angetan, das bleibt unbestritten. Gehuldigt wird aber nicht, wie vielleicht zu erwarten, mit brutal-rohem Black Metal der ganz hasserfüllten Schule, sondern mit gediegenem Thrash Black Metal! Dass der auch von der alten Schule ist, macht dabei gar nichts, außer Spaß. Beelzebubs Mixtape wartet mit treibenden Thrash-Eskapaden, wuchtigem Schlagwerk und unkompliziert groovigem Riffing auf, das sehr anschmiegsam und leicht bekömmlich ist. Dabei bleibt der Sound zwar immer etwas dreckig, geht jedoch mit seiner rohen Direktheit stets ordentlich nach vorn und weist zeitweise sogar gewisse Sludge-Tendenzen auf. Auch im Doom wird gewissenhaft gewildert, ohne jedoch die markanten Thrash-Anleihen zu vergessen. So schafft man es, ordentlich nach Darkthrone zu klingen und dabei auch die ein oder andere Referenz auf die okkulten Klänge von Absu zuzulassen. Aber auch Gemeinsamkeiten mit frühen Nifelheim sowie Aura Noir sind nicht völlig an den Haaren herbei gezogen und vornehmlich in den intensiveren Black Metal Passagen zu entdecken. Dass man stimmlich dann bisweilen Immortal zu besten "Pure Holocaust"-Zeiten bietet, macht den ritischen Zirkel des Leibhaftigen vollständig. Die müssen Lederhosen, Nietenarmbänder und Ketten tragen, sonst sind die unglaubwürdig. Und wehe, die Flasche Whiskey fehlt auf der Bühne!
"For His Satanic Majesty's Glory" bedeutet feinster Black Thrash Doom, der auch mal eine Unze Punk enthalten kann. Dabei geht es zwar nicht immer steril sauber, aber durchweg angenehm und hörbar zu. Simples, eingängiges Songwriting und eine dezent esoterische Stimmung bieten über 55 Minuten gute Unterhaltung, die den Antichrist im Pentagon tanzen lässt. Dass es inhaltlich um den Deibel geht, hatte ich vergessen zu erwähnen. In diesem Sinne, mit der Bierflasche auf'n Kopp!