Ein wenig musste man sich doch gedulden, bis die Zwickauer Aeveron wieder einmal von sich hören ließen. Vier Jahre um genau zu sein, doch das Warten hat sich gelohnt. "VVD: Destination Annihilation" heißt der wütende Brocken aus dem Erzgebirge, der sich so ganz und gar nicht nach Schnitzkunst und Räuchermännchen anhört. Das ist auch kaum verwunderlich, denn auf den Fahnen von Aeveron steht in dicken Lettern Melodic Death Metal, dem sie in feinster Manier huldigen. Mit wuchtigen Riffs, die irgendwie an Illdisposed erinnern und hier und da auch mal einen Hauch God Dethroned und Hypocrisy versprühen, brechen die Jungs auf ihrem vierten Full-Length konsequent nach vorn. Zwischen soliden Solis und plötzlich hereinbrechenden Black Metal-Parts, ist hier auch Platz für Klargesang und dezente Keyboard-Klänge. Klingt nach viel Input, doch Aeveron verstehen es, die mannigfaltigen Ideen konsistent zu verarbeiten und in eingängigen Songs zu bündeln. Beseelt von einem Flakgeschütz an Schlagzeug, bahnt sich hierbei Sänger Thomas Berthel growlend und screamend seinen Weg durch die aggressiven, bisweilen auch melancholischen Stücke und erinnert dabei immer ein bisschen an die Stimme von Kataklysm. Bei all dem ist den Jungs auch ein gewisser Schweden-Groove nicht abzusprechen, der irgendwo zwischen Entombed und Dissection seinen ganz eigenen Weg geht. Mein Anspieltipp: "Cave Hominem"! Trotz oder vielleicht gerade Dank der breiten Einflusspalette ist Aeveron mit "VVD: Destination Annihilation" ein eigenständiges und vor allem eindrucksvolles Album gelungen. Neben frischem Songwriting erwartet den Hörer ein massiver Sound, der organisch und druckvoll die hochqualitative Arbeit des Fünfers unterstreicht. Wer auf melodischen Death Metal mit ordentlich Eiern in der Hose steht, kommt an dieser Scheibe nicht vorbei.