Zum nun mehr dritten Mal bricht ein Gewitter aus rohem Hass und tiefem Zorn über uns herein, und wie bei den bisherigen Alben werden keine Kompromisse gemacht. Dieses Album ist wie "Menschenfeind",
das von mir sehr geschätzte Vorgängerwerk, ein regelrechter Faustschlag in die christliche Welt! Und deshalb nicht Jedermanns Sache, aber wer auf old-schooligen Black Metal steht, wird volle Kanne bedient.
Zwar erfinden Zorn weder sich, noch den Black Metal neu, aber das ist auch gar nicht Sinn und Zweck der Truppe. So erwarten den Hörer 8 misanthropische Titel, welche alle in bester Darkthrone-Manier aufgezogen sind. Abgesehen vom ersten Track sind alle Texte, wie bei Zorn üblich, auf deutsch, was ich sehr schätze, denn die deutsche Sprache eignet sich meiner Meinung nach hervorragend, um die Atmosphäre noch zu unterstreichen!
Auch wenn manchem die Texte zu klischeebeladen sind, finde ich, dass sie hervorragend zur Musik passen und dazu auch noch herrlich haßerfüllt vorgetragen werden.
Aufgenommen im Proberaum klingt Todesschwadron sogar noch roher und druckvoller als Menschenfeind, doch ist der Grad der Übersteuerung hart am Limit, aber es gibt tausende bedeutend schlechter produzierte BM-Alben.

Schließlich möchte man ja auch nicht irgendein Mainstream-Publikum damit erreichen und erfreuen, eher im Gegenteil...
Auch wenn anfänglich alles gleich klingt( aber ich glaub das hat man bei vielen Bands ): nachdem die Scheibe ein paar mal im Player rotiert ist, kriegt man Titel wie "Der Wind und sein klagendes Heulen" oder "Sturmwind in den Mauern der Verdummungsstädte" ( netter Titel...) nicht mehr aus dem Kopf. Meist wird durchgeknüppelt, dass ich mir ein Grinsen nicht verkneifen kann, natürlich geht es auch schleppend zur Sache, am besten sind aber treibenden Mid-Tempo Beats, also alles dabei, und wie gesagt Fenriz lässt grüßen...
Todesschwadron ist meiner Meinung nach ein sehr ordentliches Werk geworden, auch wenn ich von der Band mehr Steigerung im Vergleich zu den Vorgängern erwartet hätte. Wenn denn wenigstens die Texte im dünnen Booklet stehn würden (man kann sie zwar recht gut raushören, aber mich interessiert das mehr, als die Portraits der drei Schergen) .
Ist eben alles minimalistisch, aber reinhören empfehle ich trotzdem jedem der deutschsprachigen Black-Metal mit norwegischen Vorbildern mag!

Ich persönlich gebe dem Album trotz allem dennoch 7 Punkte.
Es ist kein Meilenstein, aber ich ziehs mir furchtbar gerne rein!

Zorn · Todesschwadron · 2005

Redaktion

verfasst von LordOfChaos
vom 28.06.2006

7 / 10

Playlist

01 - Der, der das Feuer personifiziert (Hellfire Invasion)
02 - Parasitäre Drecksschergen
03 - Der Tag an dem die Flamme sprach
04 - Gotteskinder im stinkenden Schafspeck
05 - Der Wind und sein klagendes Heulen
06 - Auf fleischlosen Schwingen in die Ferne
07 - Sturmwind in den Mauern der Verdummungsstädte
08 - Stahlgewitter des Zorns III