Wow, wer hätte das gedacht. Ungleich brutaler und extremer als noch auf ihrem Vorgängerwerk Dying Sun knüppeln uns die vier Franzmänner ein todesbleiernes Geschütz in die Gehörgänge, dass es einem echt den Atem verschlagen kann. Nach einigen Neubesetzungen in der Band wird hier moderner melodischer Death Metal präsentiert, wie er besser fast nicht sein kann. So ein abwechslungsreiches Stück Musik habe ich lange nicht gehört. So ballern Yyrkoon uns im einen Moment noch Riffs um die Ohren bei denen selbst Abbath Tränen in den Augen kriegt nur um uns im nächsten Moment mit einer rhytmischen Raffinesse aufzufangen, zu der man einfach seine Rübe bewegen muss und die uns nahtlos in einer hyperschnelles Solo zieht. Wahnsinn!Das die Jungs dabei jederzeit die Kontrolle über ihre Instrumente haben und der Sound einwandfrei aus den Boxen ballert wird dabei schon zur Nebensache. Man könnte den Vergleich zum Schweden- oder Floridatod ziehen, würde den Jungs um Sänger und ersten Gitarrist Stef damit aber nur bedingt gerecht werden. Denn was so logisch und unverkrampft klingt, ist durchaus erfrischend anders und hat seinen ganz eigenen Charakter.Wo andere Bands nur Dampfhammer können und ihre Alben einfallslos werden, zücken Yyrkoon ihre filigrane, immer nachvollziehbare, Verspieltheit um danach sofort wieder die Hölle losbrechen lassen zu können. Die Lyrics lasse ich mal von Bassist Victorien erklären:"Das Konzept von "Occult Medicine" handelt von einem verrückten Arzt, der auf der Suche nach Ruhm den Hypokratischen Eid bricht. Er widmet sein Werk dem Tod und verschiedenen Experimenten am menschlichen Körper. Er bringt Leben und Tod zusammen und spielt mit seinen Opfern. Die Texte sind erzählende, subjektive und objektive Beschreibungen seines Handelns, sind aber voneinander unabhängig."Hier liegt ein Album vor, bei dem man auch nach dem 20ten Durchgang noch nicht alles entdeckt hat, jeder Song Wiedererkennungswert besitzt und einfach nicht langweilig wird. Einzige Konsequenz? Höchstpunktzahl!

Yyrkoon · Occult Medicine · 2004

Redaktion

verfasst von Furfighter
vom 06.07.2006

10 / 10

Playlist

01 - Intro
02 - Doctor X
03 - Censored Project
04 - Blasphemy
05 - Occult Medicine
06 - Revenant Horde
07 - Reversed World
08 - Trapped Into Life
09 - Surgical Distortion
10 - Schyzophrenic Carnage
11 - Erase The Past