Ballernder Death Metal oder unglaublich technischer Progressive Metal. Das sind die beiden Genres, die üblicherweise von kanadischen Bands bedient werden. Black Lotus fallen da angenehm aus dem Rahmen. Abgesehen von dem etwas beliebigen Bandnamen spielt die 6er Gruppe aus Victoria erfrischenden Melodic Folk Black Metal, der sich am ehesten mit Primordial vergleichen lässt.

Die Parallelen zu den Iren sind dabei nicht von der Hand zu weisen. Wir finden klare, erhabene Gesänge, melancholische Klangteppiche und abwechslungsreiche Songs. Aber es gibt auch deutliche Unterschiede: Jasper V.D. Veen ist kein Alan Averill. Sein klarer Gesang ist zwar über dem Durchschnitt, den man sonst zu hören bekommt, dennoch vermittelt er noch nicht die Gänsehautatmosphäre, die man erwarten würde. Von der Gitarrenfront gibt es nichts negatives zu berichten. Sowohl die gezupften Akustikelemente, als auch die rasend schwarzen Riffgewitter funktionieren in ihrer Einzelheit ebenso gut wie miteinander verwoben.

Allerdings nicht so herausragend wie bei den irischen Vorbildern. Daran kann auch das Keyboard nichts ändern. Sparsam eingesetzt nervt es zwar nicht, trägt aber kaum zur Atmosphäre bei. Letztendlich haben Black Lotus mit „Harvest Of Seasons“ ein in sich geschlossenes Werk abgeliefert, das allerdings noch Luft nach oben hat. An die Genregrößen reicht das zweite Album der kanadischen Folk Metaller zwar noch nicht ran, wer aber auf ordentlichen Pagan Black Metal steht und sich auch für klare Gesänge begeistern kann, wird hier nicht enttäuscht.

Black Lotus · Harvest Of Seasons · 2008

Redaktion

verfasst von Furfighter
vom 09.03.2009

7 / 10

Playlist

01 - Prelude
02 - Signatura Rerum
03 - Statues in Auburn
04 - Of Pathless Woords
05 - Terra Hiberna
06 - Wreath of the Triumphant Sun
07 - Awaken the Season of Old
08 - The Fallow Earth