Endstille spalten seit jeher die Gemüter. Dabei ging und geht es aber meist eher um das Drumherum als um die Musik selbst und das ist zum Glück Geschmackssache. Wie man es auch sieht, so ist der Stil der Band besonders durch die Gitarrenarbeit stets unverkennbar gewesen. Es gibt wesentlich geklonter klingende Bands und auch die Vergleiche zu schwedischem Black Metal à la Dark Funeral oder der guten alten Panzer Division leuchteten zumindest mir nie ganz ein.

Auch bei Kapitulation 2013 weiß man sofort, um welche Band es sich handelt. Der Opener "Aborted" weiß zunächst mit, für Endstille-Verhältnisse, abwechslungsreichem und strukturiertem Aufbau zu überzeugen. Der zweite Track "The Refined Nation" geht rotzig nach vorne und lädt direkt zum Fußwippen ein. Das hier, wie in beinah jedem Track, vermehrt treibende, an Schwedencrust erinnernde Parts vorkommen, macht sich durchaus bezahlt und unterstreicht die Fuck Off-Attitüde, so z.B. auch bei "Sick Heil". Nur vermisst man dabei den Wiedererkennungswert, den frühere Titel wie "Conquest is Atheism" oder selbst "Anomie" vom letzten Album inne hatten.

Das Hauptproblem ist, dass sich durchaus interessante Parts immer wieder mit Belangloseren abwechseln. Entweder erinnern diese im negativen Sinne zu sehr an frühere Lieder (so wie das Intro von "Navigator", äh "Stalin Note"), oder wirken eher einfach wie unglückliche Filler. Dann fällt es schwer, nicht den Skip-Button zu drücken. Mitunter verpasst man dann aber doch noch Gutes, wie z.B. bei "Nostalgia".

Die Produktion überzeugt, ebenso die Fähigkeiten der Musiker. Der Gesang zeigte sich schon auf "Infektion 1813" erfrischend variabel. Die Band zeigt sich allgemein relativ abwechslungsreich, auch wenn die Grundzutaten beinah unverändert sind. Dennoch fehlt irgend etwas. Kapitulation 2013 ist kein schlechtes Album, erreicht leider dennoch nicht die Überzeugungskraft älterer Werke wie "Frühlingserwachen", "Dominanz" oder "Navigator".