Nach dem starken Vorgänger "Messengers" (2007) folgt nun mit "Constellations" anno 2009 ein erneuter Nackenbrecher aus der Schmiede von August Burns Red, denn eines kann man schon an dieser Stelle festhalten: die rund 48 Minuten haben es wahrlich in sich.

Geboten wird der gewohnte Mix aus Metalcore mit Death-Anleihen, wobei vor allem die genialen Melodieläufe der Gitarren sowie die fetten Breakdowns ins Ohr stechen. Der Opener "Thirty And Seven" macht denn sogleich deutlich, dass die US-Amerikaner seit "Messengers" technisch noch eine Schippe drauf legen konnten - vor allem, wenn sie wie bei den Blastbeats etwas schneller zu Werke gehen.

Ihre Kreativität haben die Jungs aus Pennsylvania beim Touren ebenfalls nicht eingebüßt. Während Unearth inzwischen dazu neigen, sich selbst zu kopieren und As I Lay Dying bereits 2003 ihren musikalischen Zenit überschritten haben, zeigt diese Platte, wie man sich im Metalcore wirklich dauerhaft auf die forderen Ränge katapultieren kann.

Das Rezept von August Burns Red lautet dabei, keinen plakativen 08/15 Metalcore herunterzuspielen, sondern variabel zu sein und sich auch neuen Einflüssen zu öffnen. So bietet "Ocean Of Apathy" beispielsweise eine coole Jazzeinlage à la Between The Buried And Me. Die Kanadier gelten ohnehin als Haupteinfluss der US-Boys. Da überrascht es auch nicht, dass Tommy Rogers von Between The Buried And Me einen Gastauftritt im überragenden "Indonesia" hat; übrigens der einzige Song mit cleanen Vocalparts.

Die hohe Variabilität in Sachen Stil zeigt sich auch im Anfang von "White Washed", der stark vom Industrial Metal geprägt ist. "Marianas Trench" hingegen beginnt eher getragen balladesk, bevor es in die gewohnten Bahnen gelenkt wird. Mit "Meridian" haben August Burns Red einen wunderschönen Mid-Tempo-Song geschaffen, der mit seinen vom Post Rock beeinflussten Gitarren so im Vorhinein sicherlich nicht zu erwarten war. Da sind deutliche Parallelen zu den ruhigeren Seiten von All Shall Perish zu erkennen.

Einen wirklichen Ausfall gibt es auf "Constellations" nicht zu verzeichnen. Nur "Pardadox" plätschert bis zum gelungenen Schlussteil etwas vor sich hin und wirkt dadurch "füllend".

Fazit: Bei "Constellations" handelt es sich um eine rundum gelungene Platte, die den musikalischen Sommer 2009 deutlich bereichert. Reinhören ist die Mindestpflicht!

August Burns Red · Constellations · 2009

Redaktion

verfasst von ewonwrath
vom 22.07.2009

9 / 10

Playlist

01 - Thirty And Seven
02 - Existence
03 - Ocean of Apathy
04 - White Washed
05 - Marianas Trench
06 - The Escape Artist
07 - Indonesia
08 - Paradox
09 - Meridian
10 - Rationalist
11 - Meddler
12 - Crusades