Pyro

Die Zeiten sind hart geworden. Der Herbst kommt, die Festivalsaison ist vorbei und in Chemnitz steht für Metaller mal wieder triste Langeweile bevor. Oder vielleicht doch nicht? Seit ewigen Zeiten sind mal wieder zwei Metal-Veranstaltung in Nischelhausen und natürlich am selben Abend. Während in der Sanitätsstelle First Aid die Thrasher beglückten, durfte der Südbahnhof als Austragungsort für die Doom Invasion herhalten. Doom oder Thrash, für mich eine einfache Entscheidung.

Warped Cross

Den Anfang machten gegen 22.00 Uhr Warped Cross. Die Zschopauer Doom-Truppe sind ja alte Szene-Hasen und haben sich schon als Subversion ihre Sporen verdient. Mit ein bisschen Psychodelic, Punk und Core waren die Jungs an diesem Abend wahrscheinlich die „schnellste“ Band, überzeugten aber mit griffigen Riffs, dem ein oder anderen Solo und wirklich gängigen Vocals.

Versus The Stillburn-Minded

Versus The Stillborn-Minded dagegen hielten sich traditioneller an die Doom-Erwartungen. Schleppende, fast schon dronige Riffs treffen auf (an diesem Abend leider zu leisen) aggressiven Gesang und einer brutalen Menge Bass. Wahrscheinlich halfen die Sunn O))) Beta-Lead Amps, aber VTSM hatten definitiv die musikalische Qualität um die Luft zum Zittern zu bringen und verwandelten das tonnenförmige Gewölbe des Süders in die wahrscheinlich größte Bassreflexbox der Stadt. Ganz groß.

Spancer

Spancer ließen sich ganz schön Zeit. Also beim Aufbau jetzt. Auf der „Bühne“ dagegen bewegte sich das Doppelbass-Geschwader dann doch recht viel für den hasserfüllten Sludge-Doom, den die Braunschweiger da zelebrierten. Das brachte dann auch das Publikum in Bewegung und versöhnte auch mich mit der Wartezeit.

Als Fazit lässt sich festhalten:
1. Chemnitz macht sich doch auf die Beine, wenn mal ordentliche Musik zu erleben ist, auch wenn es noch mehr sein könnten.
2. Nicht zu fassen, wen man alles so auf dem Konzerten trifft (Irgendwie kennt man dann doch alle Metaller der Stadt).
3. Bassiges Gerödel der langsamen Sorte darf es ruhig öfter geben!