Dienstag Nachmittag war uns unheimlich langweilig und da haben wir einfach mal in Frankreich angerufen. Zufällig ist auch jemand ran gegangen, mit dem man über Metal sprechen konnte. Nein Quatsch, alles erstunken und erlogen. Wir haben uns hart um ein Gespräch mit Stephan "Staif" Bihl, dem Gitarristen von Eths bemüht, was schließlich auch geklappt hat. Die Crossover/Death-Nu-Metaller haben mit "III" ein sehr interessantes Album auf den Markt gebracht, das jeder einmal hören sollte, auch wenn er Nu-Metal für sich zu Grabe getragen hat. Zudem hat ein kleiner internationaler Horizont noch niemandem geschadet. Wir haben uns mit dem Mann über die aktuelle Platte unterhalten, erfahren, dass Sängerin Candice ein Kind bekommt, aber trotzdem an die Apokalypse denken muss und darüber sinniert, dass Nacktheit nicht immer gleich Pornografie sein muss. Wer mehr wissen will, liest nach dem Absatz weiter!





Hallo Staif, wie gehts? Zuerst einmal alles Gute zur neuen Platte. Es scheint, ihr seid den nächsten Schritt in Richtung Extreme Metal gegangen.

Hallo! Danke, mir geht es gut. Ja, ein bisschen, haha.


Haha! Seid ihr zufrieden mit den bisherigen Reaktionen auf "III"?

Ja, auf jeden Fall! Definitiv. Vor allem hier in Frankreich, denn die Leute scheinen wirklich zu verstehen, was wir mit dem Album erreichen wollten. Wie du schon sagtest, alles etwas härter. Wir haben aber auch einige Pop-Momente, also etwas Mainstream eingebaut, weil wir dadurch eine interessante Atmosphäre schaffen können. Wir mögen es einfach sehr gern, verschiedene Stile zu mischen. Und den Fans scheint das auch zu gefallen. Ich bin jedenfalls sehr zufrieden bisher.


Das Stilübergreifende scheint ja auch ein wichtiger Grundpfeiler eurer Musik zu sein.

Ja.



Eths
Eths

Ihr bekommt mit diesem Album deutlich mehr Aufmerksamkeit auch außerhalb von Frankreich. Wie wirkt sich das momentan für euch aus?

Ich denke, dass allein die Produktion bereits einen großen Einfluss darauf hat, denn Fredrik Nordström (Studio Fredman) hat uns einen sehr fetten und organischen Sound verpasst, an welchen die Leute außerhalb Frankreichs besser gewöhnt sind. Das ist auf jeden Fall hilfreich bei den Leuten, die auch sonst europäischen Metal hören. Auf dem alten Album ("Tératologie") hatten wir mehr französische Klänge. Viele sagten damals zwar, dass die Songs ganz cool sind, ihnen der Sound aber nicht gefällt. Auf diesem Album wollten wir deshalb mit einem großen europäischen Metal-Produzenten zusammenarbeiten.


Was kann man sich unter 'französischen Klängen' vorstellen?

Naja, das ist lustig. Als wir in Schweden ankamen hat uns Fredrik gesagt, er hätte das Gefühl, wir wollten Metal mit einem Rock 'n' Roll-Sound spielen. Ich denke, das beschreibt ganz gut, welchen Sound wir vorher verpasst bekamen. Das gilt natürlich nicht für alle französischen Metalbands, aber für uns absolut.
Wir hatten auch ein wenig Angst vor Triggern und zu viel Distortion auf der Gitarre. Wir wollten die Noten nicht verlieren, verstehst du? Wenn man jedoch mit so einem großen Produzenten wie ihm arbeitet darf, kann man diese Sorgen getrost beiseite schieben, denn man bekommt einen breiten Sound und kann trotzdem alle Instrumente und Noten raushören. Das war eine super Erfahrung.


Er hat hier wirklich einen sehr guten Job gemacht.

Ganz ohne Zweifel.

Ihr werdet oft mit frühen Korn verglichen, was nicht ganz abwegig ist, wenn man sich einige eurer Riffs anhört. Wo siehst du selber eure Einflüsse?

Unsere Einflüsse? Ja, wir haben ein sehr breites Spektrum von Einflüssen. Um ehrlich zu sein, hören wir zwar Metal, aber bei Weitem nicht mehr so viel, wie früher.
Es ist zwar so, dass ich beispielsweise viele Songs des Albums komponiert habe, aber zu der Zeit eher Soul und ältere Sachen gehört habe. Auch Kunst hat mich bei diesem Album sehr inspiriert. Vor allem die Renaissance-Kunst von (Leonardo) Da Vinci und (Jan Van) Eyk hat mich stark beeinflusst und mir für die Kompositionen eine neue Gedankenwelt geboten, die sehr inspirierend für das Album war.


Es gab also einen eher klassischen Einfluss während der Entstehungsphase?

Ja! Doch auch Jazz oder elektronische Musik hatten ihren Einfluss. Eine Menge klassischer Rock 'n' Roll. Wir mögen es sehr, verschiedene Stile zu hören.


Wie sieht bei euch die Geburt eines neues Songs aus? Gibt es jemanden, der hauptsächlich schreibt oder gibt es viel Diskussion in der Entstehungsphase?

Grundlegend arbeiten wir am Computer und ich komponiere die Riffs. Dabei schreibe ich immer relativ viele Riffs und schaffe eine erste Songstruktur. Ich gestalte auch immer schon einige Arrangements aus. Die Songs schick ich dann an die anderen Bandmitglieder und die sagen mir dann, ob ihnen die Idee gefällt oder nicht. Oder ob man nicht dies oder das noch ändern könnte. Wenn das geschafft ist, schreibt unsere Sängerin, Candice, ihre Lyrics. Manchmal arbeiten wir da auch zusammen dran. Guillaume, unser Drummer, spielt dann seine Lines ein. Das mache ich nicht, ich bin ja auch nur der Gitarrist und Guillaume hat da ein sehr gutes Gefühl.


Und werden deine Ideen mehr gemocht oder mehr abgelehnt?

Meistens mögen sie es, haha! Es ist meistens eher umgekehrt und ich spiele einen Song vor, bei dem ich mir unsicher bin und nicht weiß, ob er wirklich gut ist. Fast immer heißt es dann, 'du bist irre, das Riff ist geil, das müssen wir behalten'. Da bin ich es dann oft, der sagt, 'nein, das muss noch besser gehen'! 'Lasst uns lieber mit einem anderen Song weitermachen', haha!



Haha! Aber das ist ja fast normal für einen Künstler. Wenn man denkt, es geht nicht besser, ist man ja eigentlich erledigt! Aber kommen wir zu eurer Sängerin Candice. Sie hat eine wirklich beeindruckende Stimme. Wie seid ihr auf sie gekommen und seit wann kennt ihr euch?

Wir waren da noch sehr jung, gerade erst fünfzehn, als wir uns kennengelernt haben. Damals hatten wir eine Highschoolband, aber niemals einen wirklich guten Sänger. Zwar immer Freunde, aber niemals wirklich gut. Zu der Zeit sagte ich den anderen, dass wir einen guten Leader finden müssen. Ganz egal, auch wenn es eine Frau ist, haha! Candice war die beste Freundin meiner damaligen Freundin und sie meinte, 'ja, ich kann gern mal vorsingen'. Also haben wir ein Cover gespielt, "Nothing Else Matters" von Metallica. Und während des Chorus hat sie uns total umgehauen, mit einem wahnsinnigen Scream, haha! Also meinte ich, 'Jungs, das ist unsere Sängerin'. Und nun spielen wir bereits seit 15 Jahren zusammen in der Band.


Sie konnte die Screams und Grunts also schon von Beginn an?

Ja, ja, aber nicht so, wie soll ich sagen...? Nicht so gut wie jetzt. Sie hat ihre Stimme unheimlich weiterentwickelt. Anfangs klang sie eher wie Courtney Love mit drei oder vier Klöten, haha! Durch die vielen Auftritte, Proben und Aufnahmen wuchs ihre Stimme immer mehr heran, bis sie das heutige Format hatte.


Haha! Wie ist es eigentlich mit einer Frau in der Band. Beeinflusst das die Gruppendynamik? Vor allem auf Tour ist das ja sicher ein Thema, wenn es darum geht, wer wo schläft.

Ja, ich weiß was du meinst! Aber Candice ist auf keinen Fall ein kleines Prinzesschen, haha! Dann würde sie sicher auch nicht in einer Metalband singen, wenn sie so drauf wäre. Das ist eigentlich kein Problem. Natürlich respektieren wir aber ihre Privatsphäre. Wie man das bei jeder Frau machen würde. Trotzdem stecken wir nicht zurück, wenn es um die typischen Männerwitze geht, haha! Manchmal geht es natürlich auch ein bisschen machohaft zu, um sie aufzuziehen. Im Grunde ist es aber sehr cool. Sie hat ihre Ruhe, wenn sie will, aber es gibt da nie große Probleme zwischen uns.


Ihr habt also auch keine Probleme mit Beziehungen innerhalb der Band?

Nee, nee, nee!


Das kann sicher ein Problem sein!

Manchmal sicher, haha! Aber wir hatten dieses Problem noch nie. Candice ist einfach eine Freundin und war seit Beginn ein ganz normales Mitglied, wie wir anderen auch, aber eben eine Frau. Ein gutes Beispiel ist denke ich, dass sie bei Auftritten auch niemals rumgesessen hat. Beim Ausladen packt sie stets mit an, hilft uns und bringt sich ein. Sie läuft nicht herum und verhält sich, als wäre sie der Star und müsse nur singen. Das wäre auch gar nicht ihr Stil.


Sie ist also nicht die Bandprinzessin?

Nein, nein.


Eths
Eths

Ich hatte das Gefühl, dass auf "III" deutlich mehr Death Metal zu finden ist, als auf den Vorgängern. Das Schlagzeug ist intensiver und die Riffs klingen etwas aggressiver. Was war euer Ziel mit dem Album? Wolltet ihr in eine etwas härtere Richtung gehen?

Ja, ja. Wir wollten das unbedingt, denn wir versuchen immer, uns ein bisschen zu verändern. Mit jeder neuen Platte, soll sich auch der Stil etwas neu gestalten. Diesmal wollten wir eben etwas mehr Gewalt in unseren Songs haben. Wir mussten damals eine Pause für ca. drei Jahre machen, denn ich bekam eine Krankheit, während der ich nicht mehr Gitarre spielen konnte. Als ich dann endlich wieder spielen konnte, wollte ich alles schneller, kraftvoller und härter haben. Ich war voller Energie, denn innerhalb von zwei Jahren konnte ich nur zwei Mal spielen. Danach musste alles aggressiver sein. Das spielt bei diesem Album alles mit rein.


Aber jetzt bist du wieder gesund und mit voller Kraft dabei?

Oh ja! Jetzt ist alles wieder gut.


Ihr habt euch auch kürzlich wieder mit eurem alten Drummer Guillaume zusammengetan. Warum hatte er euch verlassen und was gab Anlass, dass er nun wieder an Bord ist?

Er hatte uns verlassen weil...naja, weißt du, eine Band kann eine große Verpflichtung sein und manchmal kann man da irgendwie die Essenz verlieren. Es waren keine musikalischen Gründe, aber andere Sachen, die nicht gut für eine Band sind. Deshalb mussten wir damals den Schritt gehen und er hat seine eigenen Erfahrungen gemacht. Heute sind wir allein wegen der Musik zusammen und wir lieben sein Drumming und er liebt unsere Songs. Wir sind sehr glücklich mit dem, wie es jetzt ist und hoffen, dass wir in dieser Besetzung bleiben bis zum Ende, haha!


Wie viel Einfluss hatte sein Drumming auf die endgültige Gestalt des Albums?

Hm, ja... ich denke für uns oder eigentlich für alle Metalbands ist der Drummer essentiell für den Sound. Die Drums liefern wirklich das Fundament. Wenn man keinen guten Drummer hat, ist es auch schwer einen fetten Sound zu kreieren. Für uns war das sehr wichtig. Er kam damals an und meinte, 'Hey Leute, wenn ich mich wollt, dann will ich euch auch' und da konnten wir nur sagen, dass er bitte kommen soll. Wir wissen und wussten immer, dass er ein unheimlich guter Schlagzeuger ist. Selbst Fredrik Nordström sagte ihm, dass er in der Top 5 der besten Drummer ist, die je bei ihm im Studio aufgenommen haben.


Wow, das ist ein ziemliches Kompliment!

Haha, ja! Besonders von Fredrik.


Gerade von ihm, denn er hat so ziemlich alle gesehen, haha!

Ja, haha. Eben!


Wir haben ja jetzt viel darüber gesprochen, wie das Album klingt. Gibt es denn auf textlicher Ebene eine Kohärenz, einen thematischen Rahmen?

Uff...das ist normaler Weise eigentlich Candice' Sache, wenn es um die Lyrics geht. Auf diesem Album beschäftigen wir uns jedenfalls, wie man vielleicht dem Cover auch ansieht, mit dem Ende der Welt. Besser, dem Ende der Welten, Plural! Mit der Apokalypse. Wir können die Apokalypse vielleicht Ende dieses Jahres erleben, oder in einhundert Jahren, wer weiß das schon. Die menschliche Spezies stand in der Geschichte schon oft vor diesem Punkt, weißt du.


Das Ende der Welt ist also euer Grundthema auf "III"?

Ja, und Schwangerschaft, was zwei sehr gegensätzliche Themen sind. Aber Candice bekommt eine Tochter...



Ah, ok!

Ja, sie war bereits schwanger, während sie die Lyrics geschrieben hat und so dachte sie, während sie über die Apokalypse schrieb, daran, dass sie ihre Tochter verlassen müsste, was eine sehr eigenartige Vorstellung für sie war, haha.


Kann man sich vorstellen...

Genau! Und so entstanden Texte darüber, wie dunkel und düster die Welt am Abgrund ist und dass wir alle sterben müssen, aber trotzdem immer Leben da sein wird.


Das klingt nicht schweren Texten!

Haha, ja!


Während ich euer Album gehört habe, musste ich zeitweise an eine andere französische Band denken, an Alcest. Ich finde, da gibt es zeitweise Parallelen...

Oh, ok! Das sagt mir gar nichts...


Das ist eine Post Black Metal Band. Wenn du sie nicht kennst, erübrigt sich aber meine Frage. Aber lass uns zu dem Beginn deiner Karriere kommen. Du hattest damals eine Band mit dem Namen What's The Fuck...

Haha, ja!


Was sagt das über deine Einstellung aus? Hast du so eine Art Fuck You-Attitüde, so dass du einfach machst, was dir gerade in den Sinn kommt?

Ehhhmm, ja, vielleicht, denn wir machen eigentlich immer die Art Musik, auf die wir gerade Lust haben. In der Band sehen wir es so, dass wir uns freuen, wenn Leute unsere Sachen mögen, es aber auch kein Problem ist, wenn sie es scheiße finden. Wenn man uns hasst, ok, großartig, haha! Weißt du, ich finde es besser, wenn ich etwas mache, was man entweder lieben oder hassen kann. Aber so ein, 'nagut, ist schon ok' finde ich schrecklich. Dann sollen sie es lieber hassen, aber eine klare Meinung haben, haha!


Haha, ok! Ist auch eine Einstellung. Kann dann der Fakt, dass ihr bisher immer in eurer Muttersprache, also Französisch, gesungen habt, auch als eine Art Fuck You verstanden werden? Die meisten Bands in eurem Genre singen ja eher Englisch.

Ja, vielleicht. Aber hauptsächlich, weil wir unsere Sprache einfach lieben. Wir lieben die Literatur, wir sind große Fans von Charles Baudelaire und lesen viele französische Schriftsteller. Zudem mögen wir auch unsere Poetik. Es ist vor allem sehr schwer, das Französische ins Englische zu überführen, denn die französische Sprache ist so reich an Wörtern. Dass wir es auf dieser Platte gemacht haben, liegt eher am Label. Uns wurde immer nahelegt, dass wir auf Englisch singen sollten, da viele Fans, welche die Texte nicht verstehen, auch die Musik nicht hören. Deswegen machen wir mit "III" eine Ausnahme. Aber trotzdem ist nicht das komplette Album auf Englisch, denn es ist uns sehr wichtig, unsere Muttersprache zu bewahren.


Eths
Eths

Die vier Titel (Anm. d. Red.: "Voragine", "Adonai", "Graves Venter" und "Anatemnein") in englischer Sprache einzusingen war also eher die Idee des Labels?

Ja, ja. Um ehrlich zu sein, schon. Es war aber eine großartige Erfahrung das zu machen und es hat auch eine Menge Spaß gemacht. Zumal es eine große Herausforderung war. Ich muss sogar sagen, dass ein Song auf diese Weise besser klingt.


Grundsätzlich sagen dir die Originaltitel aber mehr zu?

Ja, ja, definitiv!


Ihr habt zudem ein Musikvideo für "Adonai" aufgenommen, welches es auch in zwei Sprachen zu sehen gibt. Wie war der Dreh und wo hat das Ganze stattgefunden?

Das Video haben wir in unserer Heimatstadt in Marseille, Südfrankreich aufgenommen. Die Außenaufnahmen wurden auf einer kleinen Insel bei Marseille gemacht, was die Idee des Direktors war. Vor allem war der Dreh sehr kalt, denn es war ein windiger Tag und wie man im Video sieht, waren wir auch nicht für kaltes Wetter angezogen, haha! Es hat aber eine Menge Spaß gemacht und die Komparsen waren alles Fans. Einige sind sehr weit gefahren, nur um bei dem Dreh dabei zu sein und haben viele Stunden gewartet. Das war sehr cool.


Wir haben schon kurz das Label angesprochen. Ihr seid jetzt bei Seasons of Mist unter Vertrag. Hat sich eure Arbeit mit dem neuen Label geändert?

Nein, eigentlich nicht. Wir haben ja bereits bei "Tératologie" mit Seasons of Mist zusammengearbeitet. Damals jedoch nur als Vertriebsfirma. Nun, als Label, hat sich aber im musikalischen Sinne nichts geändert und wir arbeiten sehr gern mit ihnen zusammen. Zudem sind sie auch in Marseille, was einiges deutlich einfacher macht. Man kann nun direkt zu den Leuten gehen und ist nicht andauernd auf Handy oder Internet angewiesen.


Eths
Eths

So hat man natürlich kürzere Wege. Lass uns über das Cover-Artwork reden. Das ist ja ziemlich offensiv, aber immer noch künstlerisch genug, als dass es nicht als Ethno-Porn durchgeht. Wer war dafür verantwortlich und was ist die Idee dahinter? Ich nehme an, es geht dabei auch um die Apokalypse.

Genau, das greift das Thema wieder auf. Der Künstler der das gemacht hat, ist Nicolas Senegas, ein sehr guter Künstler aus Frankreich, muss ich sagen. Wir haben ihm die Lyrics gegeben und ein bisschen mit ihm unser Konzept besprochen, wenn man das so nennen kann. Das ist bei unseren Alben eigentlich immer so. Wir haben eine gewisse thematische Orientierung, so dass die Songs nie alleine stehen, sondern sukzessive aufeinander aufbauen. Also gaben wir ihm das Konzept und einige Besonderheiten und er hat sich an die Arbeit gemacht. Das Cover war das erste Bild, was er uns geschickt hat und wir fanden es einfach klasse. Es war genau, was wir uns vorgestellt hatten. Die Nacktheit ist dabei natürlich nicht pornografisch, sondern eher primitiv und urzeitlich.


Wer ist das Model auf dem Cover?

Das ist ein französisches Mädchen. Das Selbe, das auch im Video für "Adonai" mitspielt.


Ihr seid also auch mit der äußeren Erscheinung eurer Platte zufrieden.

Unbedingt. Das ist wohl das beste Artwork unserer Karriere bisher und wir sind sehr stolz darauf.



Ihr spielt demnächst auf dem Motocultor Festival in Frankreich, gemeinsam mit Behemoth, Electric Wizard und Deicide. Sind denn schon viele Konzerte gebucht?

Daran wird gerade gearbeitet. Wir hoffen, dass wir viele Festivals spielen können und wieder einmal nach Deutschland kommen. Aber momentan sind wir eher in Frankreich beschäftigt, denn wir müssen etwas Geld verdienen, haha! Und wir verdienen in Frankreich derzeit einfach mehr Geld und deswegen müssen wir hier auch spielen. Das brauchen wir, damit wir danach auch woanders touren können, haha!


Denkst du, die französische Version eures Albums wird mehr gekauft werden, als die internationale mit den englischen Titeln?

Oh, das weiß ich nicht. Derzeit ist unsere französische Version auf Platz 60 der Albumcharts und wir beobachten momentan, ob es noch etwas hinaufklettert. Ich denke einfach, dass wir zurzeit in Frankreich noch bekannter sind und deswegen auch diese Version wohl besser angenommen wird. Aber ich will natürlich hoffen, dass die internationale Version sich besser verkauft, das wäre eine gute Nachricht, haha!


Eine Frage zu eurem Bandnamen. Gibt es einen Sinn hinter eurem Namen oder ist das eure eigene Kreation? Ich habe nach einer Bedeutung gesucht, aber konnte keine finden.

Ja, es gibt auch keine. Wir wollten einen Namen ohne feste Bedeutung, denn auch wenn sich unser Stil und unsere Ausrichtung ändert, können wir den Namen behalten, da wir uns damit an nichts gebunden haben. Der Name wurde also aus ästhetischen Gründen gewählt. Einmal wegen des Klanges und einmal wegen der grafischen Gestalt.


Eths
Eths

Eine letzte Frage meinerseits. Könnt ihr von eurer Musik in Frankreich leben und habt ihr nebenher noch Jobs?

Es ist nicht ganz einfach, denn Frankreich ist nicht wirklich ein Land für Metal. Wir sind zwar eine gut verkaufende Band, aber Frankreich ist eher ein Land für Mainstream-Musik und da kommen wir nicht ran. Auch im Rock-Bereich ist es sehr schwer und eine riesige internationale Metalband sind wir auch nicht. Wir können davon essen, aber wir haben keinen Porsche oder so etwas, haha!


Haha! Das hatte ich auch nicht erwartet oder gemeint. Ok, das war es von meiner Seite. Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg mit der neuen Platte. Hoffentlich sieht man euch demnächst mal live! Merci et au revoir!

Haha, au revoir! Bye!